Welch sprödes Werk. The Body Artist folgte dem (und dieses Adjektiv ist noch zu klein) epochalen Underworld und ist vollkommen anders und doch vollkommen DeLillo. Die Protagonistin lebt mit ihrem Körper auf seltsame Art und Weise zusammen und betrauert ihren Gatten. Eines Tages trifft sie auf niemand geringeren als Rumpelstilzchens kleinen Bruder.
Gerade mal 125 Seiten reichen hier aus, um die Galaxien anzudeuten, die zwischen Körper und Geist, Essenz und Immanenz, Qualität und Potential liegen. Underworld ging in die Breite und in die Tiefe, und das mit epischer Gewalt und (noch so ein Wort) Anmut. The Body Artist beschreibt die harte Kante der menschlichen Existenz in sich und für sich selbst. Es ist ein unwirscher Text, der an das frühe "Bluthunde" (Running Dogs) erinnert. Keine Panoramen, keine Umarmungen.
Beim wiki wird hierzu Zen erwähnt. Das kann hier nicht bestätigt werden, deutet aber u. U. in die richtige Richtung.
Gar nicht Zen: das Büchlein sollte einst $ 22 kosten. Erstanden wurde es mit Glück für 2. DeLillo ist ein Grossmeister, und alle wissen das.
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