Hustle & Flow? Hustle & Flow? Alle reden über Hustle & Flow, dem Werk von Brewer vor Black Snake Moan. Unbekannt. Muss aber auf die Liste, bei diesem Nachfolger.
Black Snake Moan wird eine Reise der Missverständnisse auf dem Unterhaltungsmarkt antreten. Das Geheimnis, das keiner ausspricht, ist das es sich hier um nichts geringeres als einen Musik-Film handelt: einem Genre also, dessen sujet eben nicht auf das Cover von GQ und Esquire passt. Damit hat Herr Jackson also einen Film gemacht wie sein einstiger Kollege Vincent Vega, nur halt nicht mit Disco.
Da-daa-da-DAM.
Disco ist ja auch beknackt und hassenswert, da man da das Leid nicht serviert bekommt sondern suchen muss. Beim Blues ist das zum Glück anders. Da gibts die Galle kübelweise.
Dadadada-DAM.
Die Enttäuschung kann bei vielen Zuschauern gross sein: die (furchtbar) riesige Pulp Fiction Fraktion wird Waffen und Zynismus vermissen. Die Actionista wollen mehr stunts. Die Feierabend-Dramatologen wollen eine klare Lektion am Schluss, ein Erreichen der Sauberkeit. Das Merchandise zu Black Snake Moan kann nicht passen. Zumindest das offizielle Plakat sucht eine Nähe zu der aktuellen Grindhouse-Mikro-Welle. Der Film kann dieses Versprechen nicht halten.
Ricci braucht kein "Monster", um ungewöhnliche Weiblichkeit darzustellen (aber mit solchen Rollen wird sie nie Titanic II spielen können). Jackson kann Musik machen und grau steht ihm auch gut. Die Marke Timberlake nervt überhaupt nicht. Wer hätte das gedacht. Seine Infiltration des Filmgeschäfts wirkt recht geschickt: keine glatten Charaktere spielen, nicht in die Mitte drängen. Damals bei Elvis wurden extra Inseln aufgeschüttet. Und es war IMMER eine Gitarre in der Nähe, auch im brennenden Cockpit.
Besonders schön die Chiasmen im Plot, der (wie auch der olle wiki weiss) deutlich von Silas Marner inspiriert ist. Schwarz und weiss, alt und jung. Abstinenz und Massenbeischlaf. Zum Ende das junge Paar im Wagen: der Junge kann nicht mutig sein, das Mädchen nicht keusch.
Ketten die fesseln, ketten die halten. Dadada-dadada-dadada-DAM. Sex reimt sich mit komplex, deswegen kann der Blues nur mit Einfachheit heilen.
Wenn mal der Score vor dem Film steht und das auch noch passt, dann ist das eine wunderbare Sache.
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