10/17/2007

Poppy Shakespeare, Clare Allan

N hat ein breites Kreuz. Sie ist verrückt und verbringt somit ihre Zeit in einer entsprechenden Institution, damit sie nicht sich selbst und andere gefährdet. Als Poppy ankommt, führt N sie herum - sie ermöglicht der Neuen den Einstieg ins Verrückt-Sein. Allerdings stellt Poppys blosse Anwesenheit den Alltagstrott in Frage denn sie hält sich seltsamerweise für geistig gesund. Und N? Ist sie N-ormal oder doch N-uts?

Der Wahnsinn umtost die Logik und sorgt für ein eindringliches Lektüre-Erlebnis. Clare Allan hat sich sowohl Catch 22 als auch das Kuckucksnest genau angeschaut. So ist es schon auf dem Buchdeckel vermerkt doch sie erweitert den Themenkreis in einigen Punkten. Der Humor ist entwaffnend und Ns Version der englischen Sprache lässt die Ohren erröten und klingeln. Die Charaktere in und ausserhalb der Klapse sind Schemen und Schelme doch niemals blosse Karikaturen. Ein grosser Plot-Haken zieht sich freilich auch durch die Geschichte und spätestens auf den letzten Seiten zweifelt der Leser an den Geisteszuständen von sich selbst oder den Protagonisten. Das gehört ja dazu.

Nur Wahnsinnige halten sich für gesund, hu?

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