Ein Werktags-Hackstückchen, kein Samstags-Superhorror-Couchversteck-Brett.
Und ein wenig beklemmend ist es schon. Slasherfilme sind ja ähnlich wie Fussball im TV, doch ihr Recycling durch einem offensichtlich sehr, sehr enthusiastischen Regisseur verstört etwas. Die erschreckend simplen Erklärungsversuche stossen dem Hobby-Humanisten hier besonders übel auf: wütendes Kind, böser Mann. Das Umfeld ist schuld, *gähn*. Rein cinematographisch ist die Geschichte des jungen Mike aber noch am spannendsten. Daeg Faerch spielt den babyspeckigen Strähnfrisur-Killer so gut, dass man Angst um seine geistige Gesundheit haben darf.
Derartige Filme predigen die Dualismen in einer ansonsten konfusen Welt. Myers ist stumm und in seiner Rolle als Naturgewalt der Welt entrückt. Die Opfer hingegen sind umso fleischlicher: Sie schreien, erstreben Stuhlgang oder werden im Laufe des Films immer ramponierter. Konsequenz und Hysterie, quasi.
Eine Symbolik, die sich bei den lieben Kleinen fortsetzt, als Mike schon erwachsen und der Zelle entkommen ist: der kleine Junge ist als Tod geschminkt (ein Knochengesicht hat keine Mimik und ist nur kühle Materie) und das kleine Mädchen als antike Königin. Er stellt die stumpfe Wahrheit des Sterbens dar, sie steht (hier aber auf harmlose Art und Weise) für das (Aus-)Schmücken des Lebens. Schluss mit dem gender-bending! Hurra! Klare Qualifikationsverteilungen! Nochmal ein bisschen *gähn*.
Insgesamt ist das Werk keineswegs revolutionär. Vor allem die zweite Hälfte ist zwar sehr laut doch recht spannungsarm. Einige Schnittfehler sind doch allzu offensichtlich. Der Film macht nicht Spass genug, um den eisernen Humanisten johlen zu lassen.
Immerhin bleibt die Marke Myers somit im Pulp-Kosmos erhalten. Einmal im Jahr darf man sich das ja leisten, solange man den Rest des Jahres mit good clean fun füllt.
1 Kommentar:
Spannungsarm ist völlig richtig. Der Film schockt ab und zu mal, aber Spannung erzeugen kann Mr. Zombie hier nicht. Schade. Hier meine vollständige Kritik: http://filmundfernsehkritik.de/filmkritik/filmkritik-halloween-rob-zombie-usa-2007/
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