3/11/2008

The Sportswriter, Richard Ford

Frank hat sich entschlossen, über den Sport zu schreiben und weitere literarische Ambitionen zu vergessen. Die gespielte Leichtigkeit wird allerdings mehr und mehr zum Rettungsseil - der Leser ist genötigt, Frank für einen großen Verdränger kurz vorm Ausbruch zu halten. Das ist hier aber kein Thriller, also bricht hier erstmal niemand irgendwas. Am Ende knirscht nur langsam das Herz bei Frank und dem Leser.

Ford schreibt so freundlich. Er plaudert, ohne zu schwafeln und beschreibt ohne chirurgische Ambitionen. Für den Konsumgräber ist dies ein kleiner Kontrast zu zuvor gelesenen Brachialitäten, doch das Wildern im Mainstream hat sich gelohnt. Ford schafft es, Franks vollkommen durchschnittliches Gehäuse (im durchaus existentialphilosophischen Sinn) so zu beschreiben, daß die gebotene Perspektive etwas einmaliges hat.

Während des Lesens passierten seltsame, leise Dinge: einmal fühlte es sich an wie eine sitcom nach einem zu üppigen Essen, ein anderes Mal wie wenn man sich den Kopf am Autotürrahmen stößt. Solch einen Stoß spürt man wenn man Franks sprachlichen Umgang mit Afroamerikanern bemerkt - hier wird die Privatheit leicht verstörend. War/ist diese Generation wirklich so?

Der Text wurde vor vielen Jahren schon einmal gestriffen. Damals war John Updikes Rabbit der Held aller Klassen, dementsprechend eng war der Vergleich zu diesem Werk. Updike sollte auch mal wieder besucht werden. Weitere Kübel voller Ostküstennormalität.

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