12/28/2009

City of Thieves, David Benioff

Achja, Stalingrad: war das nicht der Ort, an dem es so kalt war? Benioff ist Hollywoodschreiber und hat die Odyssee/Mär seines Großvaters aufgezeichnet, der sich auf der Suche nach einem Dutzend Eier mit Nazischergen und Frostbeulen herumschlagen musste.

City of Thieves ist feiste Unterhaltung und beweist, dass Disney-Prinzipien die dicken Lettern WWII einholen können. Freilich gibt es hier Minen und Trümmer und Soldatenbrautpferche, aber das alles wird durch den drollig scheinjüdischen Protagonisten (ist er nun oder ist er nicht? Eine infame Unsicherheit!) und seinen han-soloesken sidekick supersüß serviert. Und wenn es doch ein wenig gruseln soll, dann werden einzelne Kinder oder ganze Familien gefressen (die Teile halten sich gut im Frost an der Decke) oder einem SS-Spielzeug der Fuss abgesägt.

Der Roman ist wie zuviel Cola an einem heißen Tag: schön für den Moment, doch nach dem Verzehr seltsam klebrig. Die Coens könnten aber einen akzeptablen Film draus machen - darauf spekuliert Benioff vielleicht.

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