8/03/2013

Cat's Cradle, Kurt Vonnegut

Hier. Dieser Klassiker befasst sich also mit nuklearen Explosionen. Die Geschichte entspinnt sich recht grotesk und man fragt sich, wie Vonnegut eigentlich seine Romane entwirft (beziehungsweise ob er das überhaupt tut bevor er sich dran setzt). Zunächst ist es eine Capote-mässige Journalistenkiste, die dann aber zum halluzinogenen Reisebericht wird. Zwischendrin gibt es Satiren und Kalauer und kleine Verspieltheiten.

Es wird bei all der Flapsigkeit klar, warum KV den Platz im Regal erobert hat - ganz zeitgemäß berichtet er vom Leichtsinn und Irrsinn seiner Epoche und tut dies mit einer leicht schnodderigen nachlässigen Art. Der (massenhafte) Tod erdet das Geschehen und nach der fixen Lektüre fragt man sich, wie politisch relevant der Autor eigentlich verstanden werden kann. Das titelgebende Fingerspiel bleibt ein klassisches Symbol für die Verworrenheit der Dinge: Kindheiten lagern sich in die Gegenwart ein, Kontinente sind durch Kausalzwänge verbunden, die Dinge ergeben sich und sind vorherbestimmt weil alle Finger gleichzeitig "an einem Strang" ziehen. Dieser eine Strang könnte die stetig schwebende Vernichtung sein.

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