7/28/2015

Und Nietzsche weinte, Irvin Yalom

Hier. Bildungsbürger unter sich. Der oftmals als Vielosoph der Verzweiflung verschriene Fritz N. legt sich auf die Couch und lässt sich behandeln bevor die sogenannte Redekur zur massenhaften Verzückung der Gesamtbevölkerung wurde. Grosse und schwere Fragen werden menschlich, allzu menschlich aufgerührt: hat FN nur Kummer oder leidet er aus gutem Grund? Was taugt als Grund? Und findet sich der behandelnde Dr. Breuer, freilich Kollege von Freud vor dem Ruhm, nicht notwendigerweise als Behandelter wieder, wenn er sich auf Gespräche mit eben diesem Rumpelstilzchen einlässt?

Insgesamt zieht es sich. Die Betonung liegt weniger auf Plot und Kausalitäten als auf Gesprächen, sokratischem (so-schnarchischem?) Dialog. Leidlich amüsant, aber keiner der Akteure ist jenseits seines großen Namens interessant.

Das Buch erinnert an eine minutiös gepflegte Modelleisenbahn im Keller. Hübsch, aber gegessen wird woanders.

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