Ich hatte grosse Erwartungen an dieses Buch. Ich hoffte auf eine ruppige und in vielerlei Hinsicht schnelle Handlung mit einer eindeutigen Aura, die bestehende Noir-Direktiven bestätigt und auch erweitert.
Meine Hoffnungen wurden erfüllt. Das schlanke Romänchen bricht fast auseinander vor Gewalt, Sex, Gewaltsex und diversen Formen der Missgunst. Sheriff Nick drängelt sich durch sein Revier und hat ganz eigene Methoden. Verbrechensbekämpfung gehört nicht zu seinen Beweggründen. Es ist die Welt des White Trash in seiner finstersten Blüte. Die Leute sehen nicht nur ungut aus, sie haben auch nur ungute Dinge im Kopf.
"There were the helpless little girls, cryin' when their own daddies crawled into bed with 'em. There were the men beating their wives, the women screamin' for mercy. There were the kids wettin' in the beds from fear and nervousness, and their mothers dosin' 'em with red pepper for punishment. (...) You're already dead inside, and all you'll do is spread the stink and the terror, the weepin' and wailin', the torture, the starvation, the shame of your deadness. Your emptiness."
Mit Erstaunen muss ich akzeptieren, dass "Pop. 1280" 1963 erschien und ich frage mich, wo ich mehr von dem Zeug herkriege.
Ibrahim ist aber ein wenig verbittert: "Was soll denn das für ein Ende sein?" Und er hat ein wenig recht. Wenn Thompson hier einen rhetorischen Haken schlagen wollte, so kann dies dem Leser leicht entgehen.
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