4/11/2009

Traffic, Steven Soderbergh

Man könnte meinen, die Welt sie kompliziert. Man könnte meinen, dass in der Vielheit der Perspektiven und der Motivationen die Geworfenheit des Einzel(l)menschen zu einer zeitlich versetzten Naturgewalt anschwillt. Ein Sturm tost nicht über das Jetzt hinweg, nein, das Jetzt reitet auf einer Welle, die sich aus den Echos der Vergangenheit zusammensetzt.

So auch bei Traffic und beim Verkehr. Alle wollen wo hin. Alle müssen kämpfen, da anzukommen wo sie hinwollen. Keiner will seinen Kurs willentlich korrigieren, alle sind auf die Beobachtung der Gegenwart angewiesen.

Soderberghs überraschend alter Film (fast eine Dekade!) profitiert von der veranschaulichten Vielheit, die schon bei Magnolia und Konsorten so schön war. Sowohl hier als auch dort sowie beim Drogenproblem im Allgemeinen führen alle Wege ins Herz der menschlichen Rotten, nämlich in das Minisystem Familie. Hier befinden sich Konsumenten und Produzenten. Beim Güter-, Menschen- und Bedürfnisverkehr (also auf dem *Lebensmarkt*) verschwimmt die behäbige Dichotomie öffentlich|privat. Hat Habermas je inhaliert?

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