7/15/2009

The Haunting in Connecticut, Peter Cornwell

Ektoplasma?

Auf germanisch ganz stur "Das Haus der Dämonen" genannt. Gähn.

Es ist seltsam mit den Menschen: sie lachen nur, wenn sie in entsprechender Stimmung sind, wenn sie quasi die Beine spreizen und die Penetration durch die Rhetorik zulassen. Aber beim Erschrecken ist das nicht so: wenn ein "Buh!" richtig sitzt, zuckt auch der verkrampfteste Zuschauer noch zusammen. Gerade im Kino, wo sonst ja eh wenig Reize aufs Gehirn trommeln.

Cornwell versteht das wie auch die Trilliarden Gruselregisseure vor ihm: zeitgemäß setzt er Schatten und aufrüttelnde Akustik ein, um die finstere Geschichte zu erzählen. Wieder gilt es, eine Geschichte innerhalb der Rahmenhandlung zu entschlüsseln und das kathartische Finale darf wie immer erst eintreten, wenn Gegenwart und Vergangenheit gleichförmig aufgelöst werden.

Eines der klassischen Themen des Horrors ist die Familie und ihr etwaiges Ende. Es sind die schmerzhaften Risse in dieser kleinsten vom Staat weiterhin geheiligten sozialen Einheit, die in Gruselschinken wie The Haunting ihren Ausdruck finden. Am einleuchtendsten ist das kranke Kind, also die Investition in die Zukunft, die sich für die Eltern als (wahlweise körperlich oder auch seelisch) fehlerhaft erweist. Man denke nur an den Exorzisten mit dem verstörenden weil unhygienischen Töchterlein. Auch The Haunting nähert sich den bekannten, wenig hinterfragten Standards des Familienlebens nicht auf innovative Art und Weise. Der interne Druck wird aber verstärkt, da der kranke Matt, der Fokus der "bösen" Mächte, ein Teenager ist, der sich eigentlich eh gegen Mutter und Vater auflehnen sollte. Mehrfach wirft er dem jüngeren und auch noch blonden Bruder böse Blicke zu, denn dieser könnte die Rolle des Kronprinzen bald übernehmen. Leider fehlt dem Film die Zeit, um mit diesem Konflikt noch etwas mehr zu spielen.

Ein schöner Film, der sich des großen Themas Familie|Haus|Knotenpunkt auf klassische Art und Weise annähert. House of Leaves geht da freilich "tiefer", aber das ist ja auch ein Buch und eh viel cooler.

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