3/11/2010

Alice im Wunderland, Tim Burton

Hui, 3D zum Dritten. Es ist zu sagen, dass Tim Burton schon lange im Wunderland weilt. Seine Werke sind bislang immer Postkarten aus Groteskien mit einem Übermut zum Überschmock. Nun also die technisierte Exegese des Monströsen: gut schaut's aus. Das digitale Kino hat Burton nicht erschlagen, er hat es vielmehr erobert und den typischen Bonbon-Goth-Chic knallhart durchgezogen. Und Lewis Caroll hat diese Optik mit seiner herben Mädchenmär schon vorweggenommen.

Wunderland, Unterland, Zunderland. Die Wahrheit unter der Oberfläche. Elementare Absonderlichkeit.

Alice selbst ist somit mehr als ein Kleiderständer. Das frostig-traurige Blondkind ist eine Wucht und wird zu keiner Zeit von den Bildwelten überrumpelt (vielleicht war das das Problem beim Planeten der Affen: zuviel Latex in den menschlichen Antlitzen). Selbst im Harnisch ist sie ein tapferkluges Geistwesen. Die anderen famosen Darsteller dürfen lustig sein ohne lächerlich zu wirken. Gute Sache, das. Trotzdem wird einem beim 3D-Sturz durchs Kaninchenloch etwas übel.

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