Hier und hier. Die stumpfeste Erkenntnis zuerst: manchmal sieht Bill Hicks aus wie Bret Easton Ellis. Die Pausbäckchen sind es. Inhaltliche Ähnlichkeiten gibt es auch, aber eine nähere Analyse dessen wäre sogar für den Konsumgraben zu gewollt und erzwungen.
Hicks ist einer dieser ekelhaft mutigen Menschen. Wie schon bei der Biographie von Steve Martin beobachtet gibt es anscheinend Kinder, die den Traum von der individuellsten aller Bühnenarbeiten haben und den auch nicht aufgeben. Sapperlot. Die Dokumentation beschreibt einen Menschen, der an allen Enden brennt und der mit Hingabe von Texas nach LA und dann nach NYC rast, um dann viel zu früh zu sterben.
Es ist eine Dokumentation und keine Komödie. Freilich ist es lustig. Aber noch eher geht es um die Art und Weise der Lustigkeit, die mit diesem Menschen verbunden ist. Ist das noch lustig? Vielleicht ist Hicks der Erfinder der inconvenient truth, er beschreibt den ganzen menschlichen Alptraum ohne Geiseln zu nehmen. Denken macht traurig, sagt man. Wer Hicks zuhört, könnte ohne ein Lächeln nach Hause gehen, aber doch mit einem latent guten Gefühl, irgendwo.
Der Film lebt von den vielen Fotos, die ein Nordamerikaner jener Generation wahrscheinlich erzwungenermaßen von sich hat. Das bringt ein bündiges, moderatorenfreies Seherlebnis und hat sogar einen zeitgeisty Beigeschmack. Herr Hicks hatte noch so viel vor. In ein bis zwei Jahrzehnten hätte man die ollen Bilder nicht mehr gebraucht, da gäb es 96 Blu-rays voller frenetischem Beifall.
Die nächste Doku auf der Liste: Conan O'Brien Can't Stop. Ob die sich verstanden hätten?
3 Kommentare:
Bill Hicks war ein sehr wichtiger Einflus für mich. Mit diesem Buch machen andere Leute als Hicks selber Geld und stellen sich einfach in den Schatten dieser brillianten Persönlichkeit. Im nächsten Teil nehmen sie halt Carlin.
Corporate Puppet Jay Leno fand Hicks scheisse ohne Ende. Bei Conan bin ich mir nicht sicher, denn seine private Persönlichkeit kennt man kaum. Conan fand ich aber immer sympatisch und die Bits wirken seit Jahren immer noch inkompetent zusammengebastelt und dadurch so charmant.
ja, stimmt... ich hätte viel lieber neuen frischen hicks angeschaut als eine posthume doku...
leno mocht ihn nicht? ha! passt irgendwie. im film wird jedenfalls vermerkt, dass hicks' letzter auftritt bei letterman geschnitten und erst später gesendet wurde... wurde dann als latenter triumph dargestellt. das passt zu der recht melodramatisch vermenschelnden darstellung seines substanzgenusses. von wegen gewinner der herzen und so.
george carlin war mir bislang fast unbekannt, danke fürs erwähnen. kommt auf die liste.
whoa, dass Du Carlin nicht kennst SCHOCKIERT mich.
Der war wirklich lange dabei und hat sich dann gewandelt. Einige coole HBO-Specials. Leider tot.
Aufmerksam wurde ich auf ihn durch das Zeitgeist Movement, weil Peter Joseph gern mal Ausschnitte aus dessen Programmen einspielt.
oh, ich drückte mich unklar aus:
Hicks fand Leno scheisse:
http://www.youtube.com/watch?v=6cALi_0AsfA
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