Hier. Ach, wie fein: der geborene Zivilist Allen macht einem sogar die französische Hauptstadt geschmeidig - indem er zeigt, wie voll sie doch einst mit literarischen Amerikanern und dadurch besonders war. Zunächst jedenfalls. Eigentlich ist MIP ein Film über den räudigsten aller emotionalen Einläufe (weil's die Dinge ungeordnet hinausspült und dann hat man den Salat und einer muss es aufwischen): Nostalgie. Diese Mischung aus unnützer Wertzuweisung und haltloser Herabstufung der Gegenwart wird hier nicht im großen Kitsch ausgekostet sondern bedächtig gerahmt. Der Film ist kein dumpfes Märchen sondern entlarvt die übermäßige Wertschätzung der Vergangheit als eben solches, ohne sie aggressiv zerknüllen zu wollen.
Auf der einen Seite ist die Zurschaustellung von Hemingway und Stein und Picasso und Konsorten spannend, auf der anderen Seite wird man zur Reflektion gebracht warum das denn nun spannend ist. Nahrhaft und lecker ist dieser Vorgang. Wo gibt's denn noch sowas? Und außerdem scheint es dem feinen Herrn Wilson gut zu gehen, der seine Rolle hier ausgezeichnet ausfüllt. Fein.
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