Jaja, man hats gesehen. Der Krieg, ein Sieg und seine Zeugen. Eastwoods Film über den Krieg im Pazifik kann artig als künstlerischer Kommentar zu embedded journalists und Propaganda im Allgemeinen gesehen werden. Das ist aber nicht alles. Desillusioniert kann man sagen, dass dies eine allzu romantische Schilderung der Unreinheit des modernen Krieges ist. Wer mit dem Hinterfragen auch nach einem solchen Werk aufhört, den hat die Propaganda eben doch gekriegt – nur eben eine andere als die im Film dargestellte.
Bei diesem Zweitkonsum fiel auf, dass die Geschichte hinter der Geschichte, die Eastwood zur Schilderung letzterer benutzt, eigentlich sehr einfach ist. Im Kino lag das Werk zunächst quer im Magen, da mit der Kontinuität gespielt wurde: Rückblende, Erinnerung, flashback. Die Erkennbarkeit der Einfachheit einer Geschichte ist aber durchaus nützlich und hier auch vollkommen angebracht.
Der grosse Vorteil dieses Filmes gegenüber Apocalypse Now, Full Metal Jacket u. ä. ist die Sanftheit der Erzählung. Freilich gibt’s Gewaltdarstellungen und heutzutage wäre deren Unterlassung auch fragwürdig. Aber das Hinterfragen geht weiter. Grandiose Bildpoesie stösst sanft an statt aufzurütteln. Der Vater stirbt und zum Schluss gehen die Jungs schwimmen. Die Zeit löst sich auf und die Vergangenheit bleibt als unverdaulicher Klumpen bestehen.
Die Flagge der Väter war mit einer anderen Art Mühsal verbunden als die Flagge der Söhne und Töchter – ein einfaches Stück Tuch war sie wohl nie. Clint ist gut.
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