Gavin Hood kommt aus Südafrika und hat einen gescheiten Film gemacht, der trotzdem ein wenig beunruhigt. Das Publikum verlangt offenbar nach filmischen Verarbeitungen von Patriot Act und Abu Ghuraib und seltsam ist nun, dass so offene Kritik an der US Politik einfach verhallt. Ein bisschen Naivität muss sein. Man könnte meinen, dass auch hier eine Verdauung stattfindet. Die verstörenden Bilder von CNN und sonstwo haben ein neues Refugium des Konsumentenkosmos erreicht: den Blockbuster-Kinosessel. Zuckrig-schöne Darsteller machen die Wahrheitsfetzen ein wenig erträglicher, so dass man sich ihrer leichter entledigen kann.
Die finstere Ästhetik der modernen Kriegsführung wird sichtbar. Die diversen und singulären Körper selbst sind das Schlachtfeld. Die Suizidbomber möchten das Fleisch vieler nachhaltig versehren und die Folterknechte nutzen die Schmerzkapazitäten des Einzelnen. Die einen spielen mit Massenpanik, die anderen mit dem brechenden Ego-Widerstand.
Schön auch Idee und Ausführung der geschachtelten Handlungsstränge. Einfach, aber ein stimmiger Schlusspunkt für grimmige Bilder.
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