11/26/2007

Stalingrad, Joseph Vilsmaier

Und hopp-zwei-drei steckt man im Zynikergefängnis: die Szenen mit den weissgewandeten Soldaten erinnern an nichts geringeres als Star Wars. Sturmtruppen mit Schusswaffen, anonym und vor schweren Maschinen drappiert, sind Teil der bedrohlichen Außenwelt. Der Imperator ist natürlich dunkel gekleidet und bar jeder Menschlichkeit.

Und dann hebt auch noch der letzte Y-Wing vom Eisplaneten ab.

Jetzt kann man sagen, dass der hiesige Konsument ein Opfer von korrumpierten Kausalverknüpfungen ist. Erst war da der zweite Weltkrieg, dann wuchs eine Generation mit dessen Bildern aber ohne Feuergefechte und Vertreibung auf und dann brauchte eine Unterhaltungsindustrie Blaupausen für episches Kasperletheater. Der Konsument hier wiederum kam noch später und wurde erst mit den verwursteten Bildern gefüttert bevor ihm die Urmotive dargereicht wurden. Da ist Herr Vilsmaier freilich nicht dran schuld.

Wo bleibt die Unterhaltung? Das ist bei solchen Stoffen immer ein Ausloten der Tiefe: entweder man denkt, da ist ein authentischer Abgrund, etwas wichtiges und dunkles oder aber man denkt an AT-AT-Walker und Ewoks. "We are sliding down on the surface of things" sagte B. E. Ellis und mit dem Bezug zu Kälte, Finsternis und Einsamkeit im Konsum- wie auch im Schützengraben hat er immer noch recht. Geschichte ist seltsam und Filme darüber auch. "Just the facts, ma'am"? Nee.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website konsumgraben.blogspot.com Links tauschen