Am Ende merkt man, dass Suttree nicht als enger Plot sondern als collagenhaftes Panorama geschrieben wurde. Aber selten ist das so großartig wie hier.
Nach diversen weiteren Eskapaden verschwindet Suttree. Ein Toter liegt in seinem Bett und der Morast schluckt seine Spuren. Zuvor war er in die Stadt gezogen, ist mit einer Prostituierten zusammengekommen und wurde sehr krank. Die Stadt hat ihn vergiftet und sein Leben am Fluss unmöglich gemacht. Das Gift mag er ausgespien haben, doch ein kalter Fleck bleibt.
In seinem Romanen bewegen sich McCarthys Protagonisten entweder zwischen Wüstenstaub oder Uferschlamm. Letzterer wird bei Suttree mehr als nur geworfen. So wie bei Blood Meridian etwa die Wüstensonne das Leiden in die Knochen hineintrocknet so dringt die alte Nässe des Flusses durch die Haut der Schiffbrüchigen und trübt Sicht und Seele gleichermaßen.
Ein weiteres herrliches, weises und wichtiges Buch von McCarthy. In einigen Jahren wird es wieder gelesen. Mal sehen, was es dann anrichtet.
Welch unverhohlener Hype.
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