1/27/2008

Carnival of Souls, Herk Harvey

Eine Perle von 1962. Mal wieder ist das Teil ein wenig unfreiwillig gruselig: neben groben Schnitten sind die schauspielerischen Leistungen recht fahrig und seltsam. Der gesättigte Konsument heutzutage wittert hinter dem Laienspiel freilich irgendeine zweite Ebene, doch da ist eigentlich keine. Soviel leiernder Dialog ohne Ziel? Unangenehm! Und dann auch noch schwarzweiß... nicht etwa wegen der Atmo, nein, eben weil's billiger ist. Brrrr!

Viele Bilder kennt man aus den schicken Goth-Anleihen diverser Musikvideos der 1990er, von den Smashing Pumpkins hin zu Reverend Manson.

Die Story selbst ist aber interessanter als man denkt. Eine blonde Ische überlebt einen Unfall und tingelt dann als alleinstehende Organistin (!) nach Utah (!!). Dann wird es langsam spooky, denn sie sieht finstere Gestalten. Freilich glaubt ihr keiner, denn blonde junge unverheiratete Frauen sind eh nicht recht bei Trost. Sie arbeitet (zunächst) in einer Kirche und fühlt sich von einem verlassenen Jahrmarkt magisch angezogen - beides sind Orte der Öffentlichkeit, und beides sind eher Orte für's Herz als für den Verstand. Wenn die Dame doch nur nicht so gefühlskalt wäre, wie es der nichtsnutzige Nachbar beklagt.

Auf infernalische Art und Weise erinnert jener räudige Nachbar an Logan Huntzberger. Das ist WIRKLICH gruselig.

Das Ende wartet dann doch noch mit einer kleinen Überraschung auf. Ganz mutige Zuschauer dürfen diesen Film als Vorläufer von The Sixth Sense beurteilen.

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