Welch barbarische Zeiten: die rauchen ja alle! Hat man das damals wirklich so getan? Quarzen in allen Lebenslagen? Da wedelt man ja schon im Kinosaal fast automatisch drohend mit der Hand und hustet laut und gerichtet.
Es muss, es muss. Der Film ist ganz logisch, denn nachdem die Reißerqualitäten des Bonkers so gut zwischen Grusel und Ehrlichkeit im Kino funktionierten muss auch dieses Geschichtskapitel dran glauben. Man muss auch ans Exportgeschäft denken und an die Feuilletons: die müssen ja Seiten mit dem Kino füllen denn es liest ja keiner mehr (und die Zeiten sind schlecht und der Untergang ist nah und so weiter) monosensuale Bücher. Dann fühlt sich der eine verschaukelt, der nächste verkannt und dann kann wieder eine Kalenderwoche mit "Ja, damals..."-Gedudel gefüllt werden.
Rasant ist der Film, und trotzdem lang. Das merkt man nicht und so kommt man zum adjektiv "kurzweilig". Huch! Ist dieses Wort denn richtig hinsichtlich eines historisch so finsteren und komplizierten Themas wie die Gewaltspirale einiger satter Kinder des Westens? Somit ist ein wichtiger Schritt zur kollektiven Verdauung der Vergangenheit getan.
Und allen betroffenen Oberstüfler, die im Plenum des Religionsunterrichts so gern mit ihrer erwachenden Betroffenheit angeben wollen mag man sagen: das ist kein Dokumentationsfilm, hier gab es Stuntmen (und -women! Uh, was für biestige Feminität hier überhaupt dargestellt wird!). The revolution will not be televized und in der Oberstufe wird sie wohl als letztes ankommen. Prost und Bang-Bang!
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