8/12/2009

Public Enemies, Michael Mann

Hunde, wollt ihr ewig leben? Hinein in die Kostüme mit euch superteuren Schauspielern! Nein, so ganz wie ein Errol-Flynn-Film schmeckt Public Enemies nicht. Aber ein wenig.

Herr Mann kennt sich aus in der kalten Nacht und weiss genau, wie er sie in Szene setzen kann. Einige Dinge kann nur er: eine eindeutige und nicht übertriebene Verbrechensästhetik einfangen, zum Beispiel. Sogar Miami Vice konnte er zu einem guten Film machen, trotz des cheesy franchise-Schattens. Wie auch bei Heat und Collateral hat Public Enemies zwei Über-Schauspieler zu bieten.

Aber hier geht was anderes: Mann hat einen Kostümfilm gemacht. Mann hat nicht vergessen, dass Dillinger und seine Mär so amerikanisch ist wie Cash und Presley. Und der Depp-Fan will auch den Depp sehen. Also stehen viele Sensibilitäten im Raum und Mann darf es sich mit dem Studio nicht verscherzen. Eigentlich erwartet man so etwas von Spielberg (bei dem wären die ruppigen urbanen Feuerwaffen aber bestimt ähnlich). Richtig spannend (und weniger nüchterner Kostümfilm) hätte das ganze bei Terrence Malick werden können.

Zum Kostüm kommt auch eine kleine Geschichtsstunde: wie war das mit der Depression, wie ungenau ballerten die Tommy Guns (die Akustik beeindruckte - vielleicht gute Sitze im Saal) wirklich und kann es sein, dass die damals erwachenden Massenmedien auch heutzutage definieren, was ein Feind und was ein Verbrechen sei?

Wäre der Film in Schwarzweiss besser gewesen? Das kann man dank DVD herausfinden. Aber doch, er gefiel. Ein anderer Mann, aber er gefiel.

2 Kommentare:

JCD hat gesagt…

hab ihn heute gesehen.
Ich war nicht begeistert, Micheal Mann macht immer Schlechteres!
Heat: Phantastisch, Collateral: Ende versiebt, Public Enemies: Filmisches Register nicht getroffen.
Einige gute Szenen, einige gute Momente, die Score war zu arm, die Ballersequenzen zu heftig, insgesamt der Film zu schnell, zu ziellos, keine gute Linie. DIe Charaktere stellenweise in einer Weise schal, die nicht mal stereotyp ist. Die Romanze zu dünn, die Dialoge einfach zu beschissen. Da schau ich lieber nochmal Road to Perdition oder Last Man Standing und hab mehr davon. Hab nun keinen Bock, dass auszuformulieren, zumal das sowieso niemand liest - der Spiegel fand den Film bestimmt auch ganz toll. bla. Wir unetrhalten uns drüber. Ich backe eienn hefezopf

JCD hat gesagt…

mir gefiel er nicht ganz;
über-Schauspieler: Fox ist einer, Cruise "krieg der welten" leider nicht - Collateral war gut, weil Cruise diese eine Rolle gut gefüllt hat; Christian Bale würde ich nicht überbewerten, das kann aber auch an diesem Script liegen.
wie gesagt: zu zweidimensionale Charaktere, aber ohne Witz oder Finesse.
Geballer ohne Schnörkel - gnadenlos weil echt wie auch in Heat - find ich prima. Aber es hat diesmal nicht gut funktioniert und ich kann noch nicht mal genau sagen, wieso. versiebt (hihi)