Jaja, die Schmerzgrenze. Kino ist ja eigentlich ein Ort, an dem man das Leiden anderer gegen Bezahlung betrachten kann. Manchmal gibt es ein bisschen viel für's Geld: das erste Viertel von Short Cut to Hollywood ist so voller Fremdscham und Sehleid, dass es quietscht. Erst, als der erste Finger (zwar nur ein kleiner, aber immerhin) dran glauben muss, geht es ein wenig angenehmer voran. Allerdings bleibt dieser deutsche Doku-Stil, diese schreckliche Nah-Ästhetik - vor allem, weil hier auch originelle Originalamerikaner auftreten. Ziemlich einmalig, diese Kombination.
Ist es also ein antiamerikanischer Film? Nein - es geht gegen die Schaulust selbst, die das Leiden anderer nicht verhindern will, sondern fördert. Die Selbstzerstörung und die Gier nach dem letzten "echten" steht im Gegensatz zu Menschlich- und Freundlichkeit. Und da in den USA die Bedienung der Schaulust traditionell am lukrativsten ist, musste das Ding hier stattfinden. Gut so.
Short Cut to Hollywood fragt, was Film darf. Als Zuschauer fragt man sich aber auch, was Film kann: wird dieser Film zu einer Abschaltung von RTL2 führen und zu einer Internierung der Bohlenklone? Kann der Film etwas anderes hervorrufen als eine Bestätigung der sowieso schon gefestigten Misanthropie? Hauptsache, das Pack bleibt unter sich und bleibt so schön offensichtlich doof, dann kann man es leichter meiden.
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