Das ist einer der ersten allgemeinverständlich (also ordentlich und trennscharf) durchschachtelten Romane im Konsumgraben. Kein unheimliches Metaebenen-Gehusche wie bei House of Leaves oder so, nein: sechs Geschichtchen erzählen sich fast von allein und werden reihum ineinander eingewoben und dann unterbrochen. Das Label "Sci-Fi" kommt ins Spiel, weil zwei Ebenen jenseits vom Jetzt spielen.
Gut so, schön flüssig! Aber irgendwie zahm. Wo bleiben die Weltraumschlachten? Wo sind die Organkriege, die postapokalyptischen Kartographien? Wo sind die detaillierten Strategien gegen Architektur(en)? Mitchell hat eine Welt erschaffen, die Lust auf mehr macht, trotzdem bleibt der Leser an der kurzen Leine.
Das Thema selbst ist wahrlich episch: es geht um die Ausschlachtung des Menschen und seiner Materialien. Von der Maori-Versklavung bis zum geklonten Klon-Futter ist alles dabei. Die Welt ist ein Ozean voller verschieden großer Raubfische und allein die Gier einer Menschenmasse nach diesem Meer/mehr bleibt bestehen. Recht so. Was mag de Landa davon halten?
Obacht:
"Film Adaptation - In 2009 it was announced that the Wachowski Brothers had bought the rights to the novel, and that writer/director Tom Tykwer would be working on a screenplay."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen