Vielleicht ist das ein Neidfilm. Brad und George haben den famosen Burn After Reading gemacht und die Groteskereien der Coens ausgelotet. Soderbergh benutzt also den dritten Ocean's-1X-Stern und macht seinerseits einen Film über seltsame Begebenheiten und noch seltsamere Menschen. Nagut, das muss nicht stimmen.
Der Informant! verteidigt Paranoia als Status Quo und befreit sie aus der Spinner-Ecke. Freilich ist alles verknüpft und ein jeder belügt jeden und freilich muss ein jeder sein eigenes Lügennetz spinnen, um den Unwahrheiten der unsichtbaren Feine kühn zu begegnen! Der Humor ist dabei weniger HAHA als eher drollig, aber sehr sympathisch. Das hätte schiefgehen können. Ist es der Bezug auf eine reale Geschichte, der die größten Faxen verhindert? Aber vielleicht ist selbst diese Geschichte nur eine ausgeschmückte Halbwahrheit, die von den Intentionen dutzender Erzähler durchdrungen in den Seilen hängt. Und vielleicht beweist Soderberghs Film, dass man ein Komplott nicht durch Schweigen, sondern durch wahnhafte kommunikative Störfeuer zur Implosion bringen kann.
Radikale Materialentfremdung: es beginnt mit Mais und endet in virtuellem Finanzgeschacher. Dazwischen? Ein als "gestört" bezeichnetes psychisches System, das vom Schnauzbart kommt und zur Plautze wird.
Herrn Damon hätte man das nicht zugetraut. Welch uneitle Rolle, die dann auch noch so treudoof und angemessen gespielt wird! Das hat das Marketing schon berücksichtigt, aber trotzdem. Sehr gut. Jetzt darf er sich auch wieder als Bourne herumschubsen.
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