11/07/2011

Detachment, Michel Serres

Hier und vielleicht auch hier. Farmer, sailor, wanderer, friar. Serres ist Wasabi für's Überlegen. Da er seine Überlegungen literarisch darreicht, ohne esoterisch zu werden, können seine Konzepte nicht nur verstanden sondern auch erfühlt werden. Es bleibt einem ja auch kaum etwas anderes übrig. Skizzenhaft reihen sich die Schlagworte, die dann apfelmännchenmäßig ausgeführt werden.

Inhaltlich geht es um Raum und Rauminbesitznahme. Der Horizont der Ackerkrume schafft eine andere Außenwelt, eine andere (virtuelle?) Umwelt, als die des Ozeans oder des Versprengten oder des Gesetzten. Selbstverständlich sind Protagonisten Platzhalter für ganze Raumsysteme, die sich ihrerseits fortsetzen und Generationen ganz oder teilweise formen.

Serres ist vielleicht auch Kybernetiker. Aber statt den unseligen Roboter-/Cyborgbegriff immer wieder durch zu deklinieren ist seine Perspektive schon immer von parallelen und hybriden Prozessen durchzogen. Wahrnehmung, Materialität, und Prozessualität vermengen sich in einmaligen Entwürfen. Kaum jemand arbeitet so wunderbar gegen den Anthropozentrismus wie er, wahrscheinlich genau durch diese literarische Qualität seiner philosophischen (Algorithmen aufbrechenden?) Texte.

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