Hier. Wie soll man einen Abriss des zwanzigsten Jahrhunderts verfassen und sich dabei auf sehr wenige Romane beschränken? Knifflig, aber einer der Romane muss DotL sein. Die Kritik und der Schulbetrieb wissen das freilich.
Der Held kommt in eine Welt voller Kulissen und inszenierter Schlachten und trifft dort zum einen ein Produkt (und Arbeitsmittel) dieser Welt, eine Frau namens Faye (-ke) die die Oberflächlichkeit und ihre Ökonomie verstanden hat und anwendet. Und zum anderen trifft er Homer Simpson, ja, so heißt er, und der als autistisch-debiler Gegenpol der Filmwelt verstanden werden kann oder als Vertreter des affektgestörten (-überforderten) Publikums der Zukunft. Homer kommt nicht mit, denn er war vielleicht schon da. Mit dem neuen kalifornischen Menschentypus und den Implikationen einer Schauwirtschaft kann er nicht auskommen.
Das Zeitalter der Massen. Später schildert Delillo in Mao 2 eine Massenhochzeit - irgendwie erinnert sie an das Finale von DotL. Man fragt sich: wo kommen die alle her? Was haben die alle vor? Wer genau ist ein Teil, wer genau ist Ursache der Masse? Es ist der Bildschirm, die potenzierte Spiegelwunschbrunnenmaschine. Flackernde Lichter provozieren und dirigieren den Ozean aus Synapsenfleisch.
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