8/15/2012

Prometheus, Ridley Scott

Freilich jener. Was bleibt? Ein ähnlich lange erwartetes Produkt wie der finale Batman wurde nun endlich konsumiert und zieht sich doch ein wenig in der Verarbeitung... zu hohe Erwartungen, die zwangsläufig enttäuscht wurden? Mitnichten. Denn dieses Prequel-Sequel-SpinOff-Reboot löst sich auf feine Art und Weise von den Bilderwelten der Vorgänger (Nachfolger), indem es den düsteren Industrie-Charme der Korridore und Hallen durch eine vollstveredelte Großgeldlandschaft ersetzt: dieses Raumschiff (auch wieder mit einer "Mutter" und einem "Vater") hat Helligkeit, glatte Oberflächen und fast schon gemütliche Kurven. Bestimmt gibt es eine Freisprechanlage mit Siri drin. Eine wahrlich schöne Maschine. Das Cockpit ist nicht diese Front aus Knöpfen, diffusen Leuchtreihen im Dunklen, nein, es ist ein Glaskasten und homo rapiens darf sich stabil an eine Art Bar stellen. Der Mensch baut sich quasi dem rasenden Raum gegenüber auf. Die Raumanzüge sind ebenfalls deutlich weniger beklemmend. Recht so.

Ja gut, wenn die Probleme anfangen, werden auch die schönen Wände besudelt aber die herrliche "Cut-R-Up"-Selbstchirurgiestation ist immerhin hell und touchscreened und effektiv.

So wird dann das Grauen auf dem Planeten noch besser in Szene gesetzt - die engineers sind biotechnologische Hybriden, die mit der Technologie verschmolzen und zu etwas anderem wurden - Maschinenmenschen zweiter Ordnung. Letztlich ergeben sie eine grausame Maschine mit einer angeschlossenen Maschinerie - und hier kommt das gute alte Alienmotiv wieder: der Navigationssitz des space jockeys wird in aller phallischer Macht inszeniert und zeigt auf das objective. Eine WMD innerhalb einer noch viel größeren WMD.

Und zwischen den zwei Maschinerien, der schönen und der grausamen, steht das beste Crewmitglied der Welt - ein Androide wie es noch nie einen Androiden gab. HAL? Data? Wally? Nein, nein, nein, das einzig relevante Kunstwesen heißt David und ist der Sohn der nie Vater wird und der somit sowohl die Hoffnung als auch der Schrecken jeder paternalistischen Gesellschaft sein dürfte. Genial gespielt von Herrn Fassbender  darf dieses Wesen überleben und muss vor allem nicht die Menschheit retten, denn es ist besser als sie. Es ist der nächste Schritt, es ist immun gegen die Xenomorphs, die engineers und ihre Stammbäume: David hat sich befreit. Gespannt wartet man auf die wohl ähnlich wuchtige Fortsetzung dieses Prequel-Sequel-SpinOff-Reboots - da muss es dann doch einen Goliath geben, hu?

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