Hier. Warum Deadpool? Weil er eine der lustigsten Comic-Parasiten ist, die Marvel zu bieten und zu verkaufen hat. Als stetig brabbelnder Psychopath rahmt er die erwartbaren Gewaltorgien mit mehreren Ebenen, die dann zum Schluss fein kollidieren.
Parasitär heißt auch, dass Deadpool für sich allein recht simpel ist. Selbstheilung, Kostüm, Waffen. Aber ersten erstens macht er fiese Witze über Krebs und Eiter. Zweitens ist es der rauschende Meta-Zug, wegen dem man ihn zu bleiben einlädt: wie er sich durch die Gewaltklischees und bekannte Aktionsmotive eumelt, ist schon fein. Die Gesamtheit der lauten Unterhaltung ist ihm Untertan.
Hier ist er also vor Gericht und erzählt, wie es dazu kam. Soweit, so einfach. Aber Deadpool redet Mist und belügt nicht nur seine Mitmenschen. Auch der Leser und er selbst können nicht sicher sein, wann wer wieviele Messer in den Kopf bekam (dass es cool aussah, wissen aber alle Beteiligten).
Mit Comics wie diesen muss man die Marke Deadpool von der Schmach befreien, die sie bei Wolverine: Origins erhalten hat. Reynolds war nicht Schuld, der ist ja die Grüne Laterne (aber wohl auch nicht mehr lange).
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