Hier und hier. Ausgangsmaterial. Einer für alle: Snyder muss es jedem Recht machen, denn jeder kennt das Kernprodukt. Und selbiges ist so flach und ausgehöhlt und bekannt, wie eben ein Kernprodukt sein kann. Superman ist wie Dosensuppe und Apfelkuchen - immer greifbar und präsent, immer nett und wenig überraschend. Der Erste seiner Art ist irgendwann auch der ödeste seiner Art.
Materialpotential. Und eben aus dieser Allgegenwart kann man etwas fast schon erhabenes machen: an der Comic-Front war es vor allem Grant Morrison (hier und hier), der diesem auf den ersten Blick so verbrauchten (und teils eher merkwürdigen) Charakter erfrischte und renovierte, ohne ihn grundlegend umzubauen.
Materialschlacht. Snyder und seine Schergen machen das genauso. Hier geht es um's Auswälzen des Bekannten und eine Neuerfindung des Rades ist nicht erwünscht. Längst haben Comic-Verfilmungen (nicht zuletzt durch Snyder selbst) ein Höchstmaß an Wucht und Pixelkrach erreicht. Dieses Höchstmaß muss gehalten werden - und wird es auch. Ein lebendiges Superman-Franchise musste längst her, denn DC läuft Marvel audiovisuell schon lange hinterher. Superman Returns war kommerziell gesehen der falsche Weg, eben weil es sich der Materialschlacht des gegenwärtigen Kinos fast schon verweigerte. Fokus des Materials ist der wundervolle Gegenspieler: General Zod ist der essentielle Superschurke, der auf elementarer Ebene dem Helden entgegensteht.
Spielmaterial. Michael Shannon ist nicht Terrence Stamp. Er ist besser. Er füllt seine Rolle viel fulminanter aus, da er freilich auch viel expliziter in seinen Harnisch, sein Raumschiff, seine Waffe, sein Zeug hineingeschweißt wurde. Spandex ist anders - gleiches gilt für den frischen und abgedunkelten Superman. Das Gelb ist weg, das Blau ist dunkel, und das Rot knallt nicht sondern markiert den einzig Wahren.
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