3/10/2009

The Gone-Away World, Nick Harkaway

Noch ein Vatermotiv: John le Carré ist zu nennen. Von dem wurde bisher noch nichts konsumiert. Also?

The Gone-Away World ist zweifellos ein sympathischer Roman mit drolligen Einfällen und wilder Aktion. Hauptgrund für den Konsum war das Versprechen, dass hier SOWOHL PIRATEN ALS AUCH NINJAS auftauchen (!). Da die binäre Entscheidung zwischen diesen beiden Avataren für die effiziente Unterhaltung ungemein wichtig ist, musste also dieser Text her.

Aber der Roman enttäuscht tatsächlich. Es gibt zwar Ninjas und Piraten, aber die verschwindende Welt, die in einem realitätsverschlingenden Armageddon zerkrachte und nun von diversen Mad-Max-Matrix-Mutanten bevölkert wird, bleibt sonderbar flach. Harkaway hat Douglas Adams gelesen und wendet ihn in einer Dan-Simmons-Cinemascope-Breite an. Das funktioniert aber nicht. Außerdem ist zu bemängeln, dass das so wundervolle, markerschütternde, speichelreizende Konzept der Noosphere nur am Rande erwähnt wird. Wie kann man nur an so einem Thema so leise vorbei gehen? Ein spaßiger Zeitvertreib ist der Roman allemal, aber wer Snow Crash und Blood Music schon kennt, mag ein wenig gähnen.

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