7/19/2009

Broken Angels, Richard K. Morgan

Die zerbrochenen Engel sind eigentlich fossile Marsianer. Huch, war das jetzt ein Spoiler? Nein!

Warum wurde dieses Produkt konsumiert? Weil der Vorgänger sehr unterhaltsam war. In Altered Carbon war der Detektivroman noch das ferne Vorbild, bei Broken Angels ein wenig Indy Jones, Rambo und Buck Rogers. Aber steht ihm gut, dem Roman.

Freilich ist die ferne Zukunft düster: Fleisch ist immer noch billig und austauschbar. Die Menschen hausen in Speicherchips am Rückgrat und bewohnen ihre ablebbaren Körper nur zeitweise. Solange die Chips existieren und aus den verkohlten Leichnamen gepult werden können, solange ereilt einen auch nicht der Echte Tod. Morgan macht einem klar, dass das Besiedeln anderer Sonnensystem eigentlich nur gelingen kann, wenn die widerliche Fleischfessel, die die so gloriöse menschliche Seele einkerkert, durchschnitten werden kann.

Beim Konsum schwand dann aber langsam die Geduld. Gegen Ende wird alles doch irgendwie Tom-Clancy-mäßig und eine öde Militärschau untergräbt die Erbarmungslosigkeit extraterrestrischer Kriege und strahlenverseuchter Temporärkörper. Das nächste Mal bitte auch mehr Raumfahrt und weniger seltsamen VR-Beischlaf im Wellness-Center.

Waren es nicht einst Knorkator, die sangen "Ich lass mich klonen..."? Recht haben sie. Wer nicht mitmacht, der muss sterben.

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