Ja, war es denn nun gruselig? Ja? Voll so Huibu und Schock und Huch und "Aaaah!"?
Falsche Frage.
PA ist freilich das Blair Witch der 00er, aber der Fokus ist leicht verschoben. Die willigen Gruseljünger kennen ja besagten Genre-Urahn, deshalb musste es schon ein wenig innovativer sein: diesmal ist der Horror nicht da draußen, sondern da drinnen. Im Haus, im Heim, im Zufluchtsort hausen die Dämonen und die Protagonistin. Das junge Paar hat keine Kinder. Sonst müssen selbige immer dafür herhalten, den oder die Teufel über die Schwelle zu bitten.
Schön viel Medienreferenz übrigens in der Behausung. Ein gewaltiger Plasmaschirm verdeckt das Panoramafenster im Wohnzimmer, und die WWW-Recherche geschieht auch über elektrifizierte Sehfelder. A Scanner Darkly? Tja.
Die Emotion Angst ist ein seltsamer Begleiter. Gegen Geld will man sie rufen und wenn man sie dann bekommt, wie beispielsweise im vollbesetzten Kino inmitten von plötzlich verstummter Teenagermassen, ist sie doch nicht so genehm. Ist das Schicker Masochismus? Selbsthass? Sehnsucht nach dem Glauben an höhere Mächte?
Den Protagonisten passiert schlimmes. Dabei scheinen sie eigentlich nett. Warum passiert das nicht Mario Barth? Warum bricht bei ihm zu Hause nicht der Gehörnte ein, wieso steckt der ihm keinen Geisterphallus in den Kopf, warum reißt niemand ihm ein Küchenmesser mit Wonne durch die Rippen? Warum zeigt ihn mal keiner im Weinkrampf vor der Treppe? So verschieben sich die Emotionen.
Supergut. Herr Barth atmet vielleicht noch, aber der Film zeigt, was Bild und Ton können und wie irrational man als Konsument eigentlich ist. Der Hype ist annehmbar.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen