5/19/2007

A Scanner Darkly, Regie: Richard Linklater

"Uh! Avantgardistische Bildtechnik! Voll verfremdet und so! Und Keanu gibt uns sowas wie Matrix dreieinhalb damit!"

Äh, nö.

Visuell ist der Film sicher beeindruckend, und man kann nur dankbar sein, dass ein Filmstudio endlich den Mut für sowas hatte. Aber diese Technik kann nicht Standard werden, da es dann doch zu drastisch ist. Es passt wunderbar zu diesem fabelhaften Chamäleon-Anzug, den die Ermittler tragen. Wenn man zu lang hinschaut, wird einem aber trotzdem schlecht.

Bemerkenswert ist der Umstand, dass keine UFOs vorkommen, keine Laserwaffen und keine Roboter. Die Geschichten von Mr. Dick waren schon immer diese gemeine Art Science-Fiction, die einen nicht in ferne Galaxien (vor langer langer Zeit) entkommen sondern angesichts der Gegenwart frösteln lässt. Es geht um Vertrauen auf vielerlei Ebenen - Vertrauen in Freunde, in die Zukunft, in technische Wahrheitsfabrikation.

Mit Verblüffung muss die geistige Verwandtheit von Phil K. Dick und Tom Pynchon zur Kenntnis genommen werden.

Ob die Schauspieler ein gutes Gefühl dabei hatten, ihre Gesichter so verfremden zu lassen? Der Zuschauer hat auf jeden Fall keines und irgendwann bleibt nur die Frage, wieviel Scanner hinter diesem Bildschirm sind und wieviel Vertrauen die toten Dinge unrechtmässig geniessen.

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