Hier. Die Weltraumoper ist eine eigene Sparte in der Sparte und zeichnet sich durch intergalaktische Melodramatik, Versatzstücken aus Mantel-und-Degen-Akrobatik, tech porn und hoher Seitenzahlen aus. So auch dies hier. Prägnant geht anders.
Denn hier wird vor allem ausgeufert: das All ist enorm alt, die ominösen Relikte (die MacGuffins hier) auch, und die Reise ist enorm lang und das Schiff ist auch enorm groß. Reynolds zerrt recht extreme SciFi ins Boot, ähem, shuttle: Nanobots und Genkontrolle, Fleischrechner und Sporenintelligenz, kristallines Raum-Zeit-Geschwurbel und so weiter. Geerdet werden kann so etwas nur durch Charaktere, die einem irgendwie ans Herz gehen - aber das fällt hier schwer. Die Technologie ist zu extrem, so dass jede menschliche Aktion eigentlich beliebig ist. Die Bühne ist wunderbar ausgestaltet, allerdings verschluckt sie die Helden und Heldinnen. Unangenehm aufgefallen ist die plumpe Sozialkritik, die der Geschichte unterstellt werden kann. Jaja, Meuterei. Gähn. Aber vielleicht ist der Konsument auch einfach zu alt und verbohrt.
Bei den Fans soll RS gut angekommen sein. Sequels gäbe es wohl auch. Im Konsumgraben aber wohl kaum. Zu enorm, das.
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