8/07/2011

A Single Man, Christopher Isherwood

Hier, die Vorlage von 1964 von diesem unkonsumierten und prämierten Film von 2009. Und man bekommt das Filmposter wirklich kaum aus dem Kopf, denn es ist freilich auch Teil des konsumierten Taschenbuchs. Warum kam der Film nicht früher? Vielleicht (und die Aura von Mad Men als Zeitgeistsimulation schwingt dabei arg mit; bei der Entscheidung des Filmstudios war das vermutlich genau so) weil das Buch eigentlich Science Fiction war, damals in den 1960ern. Intellektuelle sind dort noch seltsamer, vor allem Philologen, denn die können zum space race wirklich nichts beitragen. Und dann auch noch Europäer: Altwelt-Treibgut. Und warum ist dieser zumindest zivilisierte Bürger nicht mit einer Frau verheiratet? Aha. Anderswelt-Treibgut!

Der Held schlumpft also (innerlich recht Lebowski-mäßig) durch kalifornische Ödnis und fährt dabei keinerlei politisches Konzept; er trauert um den Verlust des Partners wie man eben so trauert. Die Umwelt erscheint fader, austauschbarer in ihrer Unbekümmertheit. Der alleinstehende Herr trifft anderes Treibgut und stellt einige feine Beobachtungen bezüglich der titanischen Themen an: Belanglosigeit, Tod und Liebe treffen sich hier freilich und hinterlassen eine ungemütliche Mischung. Kurz vor Schluss holt Isherwood dann noch zu einem letzten Haken aus und semmelt ihn auch direkt auf die letzte Seite.

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