8/13/2007

The Grapes of Wrath, John Steinbeck

In the souls of the people the grapes of wrath are filling and growing heavy, growing heavy for the vintage. Ein Klassiker, voll von eiskaltem Zorn - Steinbeck klagt mit wahrlich eindringlichen Bildern die Umstände intranationaler Migration an. Die Joads sind als Okies unerwünscht im goldenen Westen und gerade gut genug, um als Landarbeiter ausgebeutet zu werden. Traktoren und Planierraupen sind die Maschinen, die die Familie vertreiben - dann ruiniert sie die Maschine des uneingeschränkten Kapitalismus. Steinbecks Beschreibung der absoluten Abwesenheit von Gerechtigkeit und Freiheit wird getragen von naturalistischer Wucht: die Erde trägt die Früchte der Hoffnung, der Staub lässt selbige zerfasern. Und am Ende wird deutlich, dass die Joads schlichtweg zu nah am irdischen Existenzlimit leben: so bodennah kann der amerikanische Traum nicht gelebt werden.

Unter erbärmlichsten Umständen machen sich die Joads auf den Weg in eine ungewisse Zukunft - Tom, der älteste Sohn, kommt frisch aus dem Gefängnis und mag andere Motive haben als seine Eltern. Doch die Umstände seines Abschieds zum Schluss machen dann wiederum betroffen: Totschlag treibt ihn ein zweites Mal davon. Der weisse Mann hat seine Grenzen erreicht.

Das Ende haut einen um. Hier wird eine Linie deutlich, die (jawohl!) vom immer noch hochverehrten Cormac McCarthy weiter beschritten wird. Das Wasser steigt und die Familie flüchtet durch die Fluten. Ein entwurzelter Baum, so entwurzelt wie die Joads, hat den Damm zerrissen. Das jüngste Familienmitglied wird tot geboren - ein kreischendes Sinnbild für die verlorene Zukunft. Bis hin zur unsäglichen letzten Zeile ist dies eine geballte Faust von einem Roman. Da wundert es nicht, dass die Filmversion laut W ein deutlich anderes Ende nehmen soll.

Ausgezeichnet. So viel mehr kann darüber gesagt werden.