8/01/2007

The Simpsons Movie, David Silverman

Muss ja. Wie erwartet ein höchst emotionales Unterfangen. Als die Welt noch jung war wurde einst der Schwenk von Star Trek zu den Simpsons vollzogen. Man erinnere sich nur an die finsteren Zeiten damals: da kam der Kram noch beim ZDF. Die merchandize-Welle rollte an und mit Befremdung nahm man die Überpräsenz von Bart auf Linealen, Stiften und Bechern zur Kenntnis. Und das Schauen der ersten Folge war nicht witzig, nein. Keiner lachte.

Doch Zeiten ändern sich. Der Fokus ist nun stärker auf Homer als je zuvor. Das kann man lesen wie man will. Damals waren die Simpsons noch (oje) "frech". Heute nimmer. Heute ist eine sanft-zynische Note Teil von vielerlei Fernsehunterhaltung. Die Simpsons wiederum sind eine der festen Glotzen-Instanzen, sie sind das televisionäre Verdauungsorgan der modischen Belanglosigkeiten.

Eine Folge, die paradoxerweise länger und ohne Werbung loift: Alaska, Bart besoffen, Eski-Moe's. Das sitzt alles. Schön. Dank. Mehr.

7/30/2007

Good Night, and Good Luck, George Clooney

Man kann es schon mit der Angst bekommen, wenn man das Genre bedenkt: der politische Film. Das ist quasi ein Historiendrama ohne Sex und Gewalt. Jagut, Stones JFK hat ein bisschen Gewalt. Seine Wucht macht einen aber doch schwächeln, Trauma hin, Trauma her. GNGL funktioniert anders.

McCarthy erscheint nur so, wie er auch damals im TV (3 Sender!!) erschien - eine kluge Entscheidung. Das Fehlen einer oscarträchtigen Dramatisierung seiner Person macht den Film schlank und leicht. So wie die s/w Bilder, die Kostüme und selbst die Inneneinrichtung wunderbar klar und adrett sind so ist auch die Geschichte geradlinig und ernsthaft. Die Herrschaften haben kein Heim und auch keine breiten Monologe.

Aber zum Glück konnte man da noch rauchen wie ein Schlackenkutscher. Die echte Freiheit beginnt mit den Fingern. Mit denen kann man auch Glotzen ausschalten.

We Can Create, Maps

Es ist englisch und elektronisch aber nicht Thom's Eraser. Dazu ist es weniger klaustrophisch und vergnatzt. Leider ist es dementsprechend auch besser dazu geeignet, als Einspielhilfe im Privatfernsehen zu verkommen. Es ist keine Band-Platte und durchaus rhythmisch doch es ist nicht The Postal Service, die kommen ja eh aus Washington. Es benutzt keine Super-Mario-Sounds und ist mehr zum autofahren im Nebel als zum diskothekieren geeignet.

Die Loops sind zahlreich, doch sie hätten noch mehr Befreiung von den (zugegebenermassen stimmigen) Gesangsstrukturen verdient. Gescheite Remixe sind durchaus möglich. HAL hat sein Cello ausgepackt. Ach, Elouise.