5/26/2012

Crysis 2, Crytek

Hier und hier. Tja. Damals gab es Turrican. Da gab es auch eine Wunderrüstung und Aliens.

C2 robbt sich vor allem durch das durchbombte Manhattan und dessen U-Bahnen, Gassen und Bürogebäude. Die Optik ist sehr schön, keine Frage, aber doch sehr konstant. Bei C2 kann man die Einzelmission nicht spielen, ohne an den Mehrspielermodus erinnert zu werden, der zweifelsohne Hauptelement des Produkts sein soll. Und es könnte ja auch einiges an Taktik provoziert werden: vertraut man im Duell eher auf die Tarnvorrichtung oder die zuschaltbare Panzerung? Zwei gegen einen? Einer gegen alle? Die enorm begrenzte Munition lässt einen eh wie immer sehr schwitzen.

Ach, Turrican. Mit dem Soundtrack von Chris Hülsbeck. Das war fein. Artig von der Seite schauen statt über Kimme und Korn. Die Einfachheit der flachen Welt. Die Munition war da jedenfalls nicht begrenzt. C2 ist schon ein wenig uncharmant. Und der "18+"-Aufkleber ist einmal wieder absolut sinnfrei. Kosten und Nutzen dieser Behörde können weiterhin nicht in Relation gebracht werden.

Down with Love, Peyton Reed

Hier und hier. Zuckrigst werden die adretten 1960er mit Day und Hudson gefeiert. Ein sehr, sehr schneller und schwingender Film mit der Grundzutat fast jeder Hollywood-Unterhaltung: die Romanze. Und am Ende wird geheiratet. Der Weg ins lebensstilverteidigende Glück ist freilich komisch und nie böse und deutlich an den leichten Broadway angelehnt. Schnulzen? Musicals? Feiertags können sie jedenfalls oft so um die Mittagszeit oder zum Tanztee laufen.

DWL erhöht allerdings die Geschwindigkeit und schafft es trotzdem, nicht aus einem Dickicht an Referenzen unterzugehen. Hier wird von Minute zu Minute unterhalten und grelle Farben und Gesten täuschen über die traditionelle Oberflächlichkeit hinweg.

Vielleicht ist das die Clown-Fabel, die dann Mad Men als seinen Gegensatz provoziert hat. Diese ganze Leichtigkeit wird ja auch irgendwann fad und schal.

5/24/2012

Alan Moore's Neonomicon, Alan Moore & Jacen Burrows

Hier und hier. Noch eine Variation des Lovecraft-Konsortiums, diesmal als graphic novel und ganz und gar nicht jugendfrei. Die Grundelemente sind bekannt: Kulte, Sterne, Meeresboden, Perverse, Rausch.

Neu ist das direkte Auftreten des Schundromanschatzes und seine direkte Aufwertung als echte Referenz für konkrete Finsternis. Horror spielt ja immer mit Nähe und Distanz und durch diesen Kniff kommt die Geschichte noch ein wenig dramatischer daher. Außerdem befolgt das Drehbuch keine Gruselklischees, sondern ist wahrlich grausam. Keine Gefangenen. Tentakel kennen kein Erbarmen und die Menschlinge müssen sehen, wo sie bleiben. Wie der alte Meister es schon wusste.