4/12/2013

The Eyes of the Skin: Architecture and the Senses, Juhani Pallasmaa

Hier und hier.

Endlich hin zur Immersion, weg von der positivistischen Diktatur der Ordnung. Pallasmaa wirft der architektonischen Mehrheit vor, vor allem in Zahlen und Strichen zu Denken und so scheinbar nebensächliches wie Klang und Textur zu ignorieren. Wahrnehmung ist eine differenzierende Tätigkeit und eine auf Einheit und Vereinheitlichung ausgerichtete Werktätigkeit lässt einige Dimensionen einfach offen.

Was Pallasmaa vom Brutalismus halten könnte, kann nur vermutet werden - mit diesem Text kann man über selbigen aber viel beherzter nachdenken.

4/11/2013

Mein Nachbar Totoro, Hayao Miyazaki

Hier und hier.

Putzig. Putzig und alt - dadurch recht verstörend, weil untypisch für den Graben hier. Es ist zu vermerken, dass das namensgebende Zotteltier, welches sowohl Kuschelnot als auch Kindchenschema bedient, in Japan zu einer Ikone sondergleichen wurde. Vielleicht aus Nostalgie? Eine wirkliche Sprechrolle hat der feiste Kerl ja nicht... vielleicht ist es gerade das. Wo die wilden Kerle wohnen ist aber woanders.

4/10/2013

Damn Good Advice (For People with Talent!), George Lois

Hier. Lois soll eine Berühmtheit sein, der im Zuge des Mad-Men-Hypes als reales Vorbild galt. In diesem winzig kleinen Brevier versammelt er nun Tipps, wie man mit einer entsprechenden attitude reich, berühmt und erfolgreich werden kann.

Die Tipps reichen von prägnant-hilfreich zu narzisstisch-enthusiastisch, doch in ihrer frohen Reihung sind sie durchaus eine Stunde auf der Couch wert. Freilich nur, wenn man danach artig selbst reflektiert und sich fragt, ob man die Ratschläge annehmen möchte oder überhaupt kann. Und ob man zu den Menschen mit Talent zählt oder eben nicht.

4/09/2013

From Hell, Alan Moore & Eddie Campbell

Hier. From Hell bietet die bescheidenste Epik seit langem. In strengen Boxen und mit spröden Strichen baut sich das viktorianische Imperium auf, mit all seiner Niedertracht und fleischlich-steinerner Aura. Der Ripper ist nicht nur ein Mysterium am Rand sondern eine zentrale Figur mit einem Namen und einer Stimme - doch er ist noch furchtbarer als jedes Gespenst sein könnte.

From Hell beinhaltet soviele Ebenen, soviele Daten und Anspielungen und Verdauungen jener Epoche, dass es einem schwindlig wird. Der Ripper wird zum Fokus, der alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und die Welt um sich herum in Falten legt. Das Produkt ist unheimlich auf einer zweiten Ebene: wie können Moore und Campbell mit so wenig so viel erzählen? Sicherlich gibt es Essays vor und nach dem eigentlichen graphischen Roman, aber selbiger bietet eine kaum Erwartbare Dichte und verstörende Fülle an Finsternis.

Ganz großes Tennis.