7/12/2015

Rohypnol, Andrew Hutchinson

Hier. Och. Nein, da kam kein dropkick noch zum Schluss, es ist einfach ein sensationsheischender, lauter und insgesamt leider sehr überflüssiger Debütroman.

Herrjemine, die Jugend ist wild. Ach, Mann muss nicht volljährig zum vergewaltigen sein. Na sowas. Und in der schönen neuen Welt sind Drogen nicht nur zum Eigenrausch zu gebrauchen. Auweia. Da sind wir aber gespannt wie das weitergeht mit der verlotternden Jugend.

Minions, Kyle Balda, Pierre Coffin

Hier. Unaufhaltsam. Es kommt einem vor, als wäre der Begriff "merchandise" erfunden worden und danach mit den Minions illustriert worden. Sie sind perfekte Kreaturen der Wertschöpfungskette... jenseits von Sprache und Zugehörigkeit geht es nur um die Unterhaltung. Freilich passen hier die Details, so dass man zumindest beim Drittkonsum noch zumindest lächeln könnte.

Im Kino zu sitzen und die Zielgruppe für diesen kleinsten gemeinsamen Nenner für Unterhaltung zu erleben ist eine Schau. Vor allem für die Ohren. Die sind das Volk. Die kaufen die Bettwäsche. Die klicken die gelben Cartoons bei Facebook an. Die verschenken die DVD. Die. Die alle. Minions.

More Than Human, Theodore Sturgeon

Hier. Und wieder ein Roman der zu Unrecht im SciFi-Regal verschwindet. Erzählart und Thema sind zeitlos: Teile und Fragmente ergeben ein Ganzes, in Theorie und Praxis. Teilweise ist es ein wenig trocken, dem Geschehen zu folgen, aber doch kommt am Ende alles zusammen bzw. bricht herrlich panoramaromatisch auseinander.

Das Ich ist ein Kreuz und die erste Person Singular versperrte schon viel zu lange die Sicht auf das Tosen und das Wuchern. MTH ist ein Roman der hilft, den Leichnam endlich zu kompostieren.

Transformers: Age of Extinction, Michael Bay

Hier. Das war ziemlich furchtbar. Immerhin ist das Medium die Massage: in HD macht die virtuelle Materialität Schaulust, denn die unendlich ziselierten Roboter sind letztlich unmikroskopierbar.

The Highly Sensitive Person: How to Thrive When the World Overwhelms You, Elaine N. Aron

Hier. Locker und simpel geschrieben und derzeit wohl eine Innovation auf dem Nabelschau- bzw. Selbstverständnismarkt. Hier geht es nicht um eine begabte, kluge, höherwertige oder sonstwie spektakuläre Art von Mensch. Jeder fünfte soll derart besonders sein, dass er oder sie die Welt roher und ungefilterter wahrnimmt. Das begünstigt die Ausformung einiger Eigenschaften, aber auch Gefahren. Die Nähe zum Autismus und seiner Diskussion ist freilich auch gegeben.

Hart wissenschaftlich geht es hier nicht zugange, das muss es auch nicht. Was möglich ist, ist aber ein Perspektivwechsel. Das Grübeln über Irritationen in Vergangenheit und Gegenwart wird neu befeuert, weil Sensibilität als Qualität und Erfahrungsmerkmal verstanden werden kann. Das Ding basiert nicht auf Foucault, aber es regt Foucaltismen an: man kann etwas in den Diskurs bringen und dann existiert es erst. Das kann klappen.