6/15/2012

Scanners, David Cronenberg

1981! Hier und hier. Diesmal ist es Psi, welches Köpfe explodieren lassen kann. Der erste, der hier vorkommt, war auch das erste animierte GIF, dass ich jemals sah. Ach.

Man schaut Cronenberg wohl nicht mehr aus Spannungshunger... eher aus filmhistorischer Ambition. Wie sah die Filmwelt wohl vor Cronenberg aus? Heute sind seine Motive ad nauseam in der Unterhaltungsindustrie angekommen. Aber immer noch detonieren die Köpfe nur nach zweiundzwanzig Uhr, wenn überhaupt. Zumindest dieses Limit hat er früh erreicht.

6/12/2012

Batman Incorporated, Grant Morrison

Hier. Grundidee hier: Bruce Wayne verhilft auch anderen Städten außerhalb Gothams und der USA zu ihren eigenen Batmen - die freilich der örtlichen Ästhetik angepasst sind. Das geht kurzweilig vonstatten - weil freilich wieder eifrig konspiriert wird. Catwoman kommt hier besonders gut rüber und erinnert stark an Arkham City (das Produkt, dass den neuen Batman-Eifer im Konsumgraben verursacht hat).

Fein.

Ob Metropolis wohl auch eine Filiale erlaubt? Vielleicht im sequel.

6/10/2012

In the Dust of this Planet, Eugene Thacker

Hier und hier. Thacker verrichtet in knapper Form hier wertvolle Arbeit: er erneuert Schopenhauer und nähert zwei Dinge an, die einander eigentlich bedürfen. Zum einen ist das ein neuer Materialismus, der sich eben eine Welt denken kann, der ohne Menschen auskommt und indem es eher um Ströme, Erosionen und Schwerkraft geht als um leidenszentrierte Propaganda. Das ist endlich nicht mehr posthumanistisch (denn da ist ja der Mensch noch im Begriff aufgeführt), das ist auch nicht postökologisch (denn die dämlichen tree hugger können woanders Badesalz rauchen). Leben ist ein windiger Unfall und es ist gar nicht gesagt, dass es sonstwie über eine Ganzheit reflektieren kann, die es eh nur teilweise durchdringt, von der es sogar abhängig ist.

Zum anderen führt Thacker Lovecraft als Philosophen an - nie plump, aber als wertvoller Stichwortgeber für eine Erörterung der menschenlosen Welt, der titanischen Ausmaße des Kosmos und der Unfähigkeit des menschlichen Hirns, auch nur einen Bruchteil der Frequenzen des Seins und Werdens in sogenannte "ernsthafte" Betrachtungen einfließen zu lassen.

Horror ist dabei durchaus auch ein Nebeneffekt beim - eigentlich als literarisches Genre bekannt, wandelt sich der Begriff hier zum Ausdruck der Endlichkeit kognitiver, rationalistischer, aber auch empir(ist)ischer Prozesse. Besonders die Trinität von Welt-für-uns, Welt-für-sich und Welt-ohne-uns macht froh und ist so knackig, dass sie in jeden Kühlschrank gehört.