12/22/2012

X-Men: First Class, Matthew Vaughn

Hier. Hurra! Logan hat einen Gastauftritt. Und einen sehr tollen noch dazu.

Die restliche Schar weiß auch zu beeindrucken, da der populäre Zeitgeist der 1960er wunderbar reproduziert wird - der Film wirkt keineswegs alt oder kitschig. Wie nennt man das: neo-retro? Das hätte auch arg schiefgehen können. Für die Fans sind ein paar Anspielungen dabei, für die Uneingeweihten funktioniert das Ding trotzdem, da in dieser ersten Mutantenklasse wichtige Entwicklungen der Protagonisten konkret geschehen statt als Geschehenes eingangs präsentiert zu werden. So ist Beast zu Beginn noch nicht blau - umso feiner und sinnvoller dann seine Verwandlung.

Knifflig ist allerdings ein sequel: wie kann man dieses prequel fortsetzen? Müssen die X-Men dann etwa die 1970er erobern? Sind die lange genug her als dass das egal ist? Will man Xavier wirklich in Schlaghosen sehen?

12/19/2012

Winter's Bone, Daniel Woodrell

Dies hier noch einmal.

Was können Eltern tun und was liegt näher als das Messer im Handschuhfach? In minimalistischer hard-boiled Tradition erzählt Woodrell von einem sehr erwachsenen Mädchen, das sich gegen ihre verkommene und doch zähe Umgebung durchsetzt so gut sie kann. Was bleibt, ist der Frost: Schneematsch und eisige Sümpfe verbergen unangenehme Antworten und herbe Lösungen.

Der Film wurde immer noch nicht geschaut: solang es dort auch friert, kann er ja nicht schlecht sein.

12/16/2012

The Hobbit: An Unexpected Journey, Peter Jackson

Hier. Muss ja auch sein: hiermit wird wohl 2012/13 das meiste Geld verdient werden. Bis Avatar 2 kommt wird ja noch einige Zeit vergehen.

Pragmatik beiseite: dies ist ein sorgfältig und fast schon liebevoll gemachter Film, in dem nicht viel passiert und der dies sehr gut vertuschen kann. Die literarische Vorlage ist eben ein dünnes Kinderbuch und bei weitem nicht so komplex wie der Herr der Ringe. Um die Zielgruppe nicht vor den Kopf zu stoßen und die Marke nicht nachhaltig zu beschädigen muss wieder dick aufgetischt werden - dies geschieht mit sehr hübschem Füllmaterial wie Zwergenbartfrisuren und Trolldialogen.

In Erinnerung bleibt vor allem der Auftritt von Gollum: schon vor zehn Jahren war er und alles wofür er steht eine filmische Wucht, doch jetzt hat man ihn wirklich unsterblich gemacht. Bleibt abzuwarten, ob er in zehn Jahren ganz ohne menschlichen Schauspieler auskommen wird. Da wäre er dann "Unsterblich 2.0".