5/17/2013

Evil Dead, Fede Alvarez

Hier. Der alte Angstgegner, frisch aufpoliert für neue Generationen.

Was zuerst auffällt ist nicht wirklich gruselig: die kahlen Äste zeichnen sich wunderbar ab vor dem finsteren Himmel. Die Ära von VHS ist wahrlich vorbei und Evil Dead 2013 sieht einfach sehr, sehr anders aus als das rumpelige Original. Dann werden die Äste natürlich doch noch gruselig, wenn der Sündenbock (die Sündenziege?) in ihre Reichweite stolpert.

Überhaupt "Sünde" und "Teufel" und "Unrein": Evil Dead ist weiterhin die Referenz für pubertäre Verschmutzungsphantasien und befasst sich auch dieses Jahr mit dem Stoff, aus dem die Erwachsenen sind. Wieviel Angst doch Eltern um ihre Kinder haben mussten/wollten durch Filme wie Evil Dead 1. Die Proto-Satanisten spielen erst Kerker und Drachen und reiben sich dann mit Hexenkotze ein... das waren noch Zeiten. Selbige kann Evil Dead nicht vergessen machen, und das ist eine Leistung: hinter all den HD-Ästen blieb also noch genug Restcharme übrig, um die Campbell/Raimi-Referenz in all ihrer grindigen Bockigkeit zu retten.

5/16/2013

Saga #1, Brian K. Vaughan, Fiona Staples

Hier. Ein ausgezeichnetes neues, frisches, und unverschämtes space-opera-Vehikel. Humor trifft verwirrende Erotik und wird mit feiner Gewalt aufgemischt. Die Eltern des Heilands sind auf Kollisionskurs mit diversen Fraktionen, wie zum Beispiel den Schwiegereltern.

Mit großer Vorfreude werden weitere Auftritte des Kopfgeldjägers/Problemlösers mit seiner Lügenkatze (!) erwartet (beide nicht im Bild).

5/14/2013

Star Trek Into Darkness, J.J. Abrams

Uff. Hier.

Hier noch einmal eine adäquate Verdauung vom ersten Produkt. Lens flares, yeah!

Das franchise ist lebendig und passt. Nostalgiker werden den Tiefgang vermissen, die zivile Klugheit der Themen. Aber Picard hat nun einmal abgedankt und eine TV-Serie hat andere Pflichten und Möglichkeiten als eine Kino-Serie, die dieses Jahr auch noch gegen Iron Man 3 antreten musste. Man muss doch kauen, trinken UND dem Film folgen können.

Somit tritt das 3D-Erlebnis in aller Flachheit in den Vordergrund und natürlich ist dieser Feind ein sehr gut gecasteter Europäer, der gern seinen Platz im Lärm einnimmt. Der Film ist lang genug - doch wenn Filme vier Stunden dauern dürften, dann hätte sich der Konsument ein wenig mehr Logik erhofft. Warum greift hier wer wen an? Warum kann man in den ersten zehn Minuten die nächsten einhundert erahnen? Warum muss das so sein? Vielleicht traut man sich in Teil drei ein wenig mehr Subversion zu, ein wenig mehr Erwartungszerschmetterung. Und bitte mehr Klingonen und mehr von diesem stummen sidekick im Maschinenraum.

5/13/2013

Zombie, Joyce Carol Oates

Hier. Dies ist der Zweitkonsum der auf Dahmer beruhenden Schauermär, die Oates in einem ebenso schauerlichen O-Ton (?) geschrieben hat. Das amerikanische Original wird als Psychopath tatsächlich erkennbar, der mit seiner verflachten Reflektionsfähigkeit allerdings in einer ebenso flachen Welt haust. Allen voran der Vater, der in blindem Sohnesstolz den Ernst der Lage nicht erkennen will.

Fraglich wie immer der Reiz an solch unlauterem Journalismus. Was soll der Leser daran erkennen? Ist es der schauerliche Generalkontrast zum eigenen Leben? Oder ist auch dieser junge Mann, der sich ein paar Untote erschaffen möchte um endlich im Mittelpunkt zu stehen, Opfer der Anderen (mit großem A)?