Zahlen

Die Anzahl der postings ist jüngst in den dreistelligen Bereich geschunkelt. Wer hätte das gedacht?

Death Sentence, James Wan

Dass Wan auch Saw gemacht hat, fällt zunächst gar nicht auf. Doch das letzte Drittel des Films ist da schon recht eindeutig. Die Gore-Elemente sind beeindruckend. Insgesamt mag dieses Werk wohl ein Vertreter der schmutzigen Art des Gangster-Films sein. Schmutz überall: das Leben des Familienvaters (ein Risikoversicherer!) wird besudelt und er nimmt Rache. Er ist kontaminiert mit Wut. Doch alles was er bewirkt, ist eine eklatante Verschlechterung der Gesamtsituation (uh, das klingt fies). Am Ende sieht Bacon (grandios wie fast immer) aus wie der Tod und bringt auch nur selbigen. Die Gewalt hat ihn verschluckt und er fährt zur Hölle. Ein bewährtes Thema mit zeitgemässer Optik.

Charlie Huston war der Name, der hier am ehesten assoziiert wurde. Es ist schon seltsam, diese Art von Plot tatsächlich auf der Leinwand zu sehen.

Und wieder eine Henne-und-Ei-Frage: war zuerst die Menschenkälte da und verursachte dann die Produktion solcher Filme oder trägt Death Sentence zur Verkältung der Zuschauerschaft bei? Man weiss es nicht. Nachladen.

2001: Odyssee im Weltraum, Stanley Kubrick

Das erste Mal und gleich ein Patzer: beim schwarzen Bildschirm zu Beginn meint man doch glatt, dass das Speichermedium Macken hat. Aber nein! Das muss so. Im Gesamtwerk macht das durchaus Sinn. Und trotz dass das Ding nun das erste Mal (fast) wie einst von Kubrick geplant konsumiert wurde, haben sich einige Wiedersehensgefühle eingestellt. Eine Patina hat sich im voraus angesammelt; irgendwie sind einzelne Bilder und Konzepte schon längst in den audiovisuellen Gärbottich durchgesuppt. Die Simpsons haben nicht nur HAL einst persifliert (mit Pierce Brosnans Stimme, oder? Er war scharf auf Marge, hu?) sondern auch kosmische Föten.

Und alles so schön sauber, sauber mit "Zarathustra".

Ach, HAL. Seine Form als Feld an der Raumschiffwand entspricht den Monolithen, die wahrlich die Handlung "rahmen". Nur hat er eine Stimme ("Das kann ich nicht tun, Dave...", jaja, fast wie im wirklichen Leben) und einen infernalisch tiefen feurigen Punkt in seiner Mitte. Das lidlose Auge kennt man freilich auch als Dunkler Herrscher auf den Dunklen Thron; da wo in Mittelerde die Türkei oder Indien wäre, wenn denn Mittelerde Europa sein tät.

Insgesamt ist das Ding (der Film, nicht nur HAL) zum drüber grübeln oder eben nicht-gut-finden wie geschaffen. Kommt halt drauf an, wie man mit Langsamkeit umgehen kann. Die Fortsetzungen müssen eigentlich zwangsläufig schlecht sein. Mal sehen.