8/14/2014

Immobility, Brian Evenson

Hier. Nicht. Ein. Gramm. Fett.

Evenson hat nicht mehr und nicht weniger als eine innovative SciFi-Endzeit-Geschichte geschrieben. Da kann man eine ganze Oper draus bauen. Oder einen richtig guten 88-Minüter ohne Geigen im Abspann.

Dieser Autor ist einmalig, aber auch unberechenbar.

This is the End, Evan Goldberg, Seth Rogen

Hier und hier.

Dies ist das Ende, und es ist klug und witzig. Man fragt sich, was die Zunft kalifornischer Unterhalter früher gemacht hat: waren nicht Jerry Lewis und Dean Martin auch eher Personen als Dienstleister? Entfernte Bekannte der Unterhaltungskunden? Tele-Kumpels? Dementsprechend ist das, was Rogen und Franco und die vielen anderen hier tun gar nicht so neu. Die Tonart ist es aber freilich: rabiat und brachial wird hier geflucht und persifliert. Persi-was?

Was sind die Darsteller hier? Berühmt? OK. Kreativ? Vielleicht. Selbstdarsteller? Das kann nicht sein. Passen denn ganze "Selbste" in die Unterhaltung? Authentisch ist das Ganze trotzdem nicht, aber der Glaube an Originale ist ja nur zombiefizierter Katholizismus, also beknackt. Ist das eine Parodie? Nein, denn da propagiert man ja auch nur das goldene Kalb vom "Echten".

Kniffliger Film. Man kann ihn aber auch mit Bier anschauen und viel, sehr viel Spass haben.

8/12/2014

(500) Days of Summer, Marc Webb

Hier und hier. Das Ende ist der Anfang und wenn nicht die Liebe, was sollte dann so zirkulär verstanden werden wollen? Der Held findet die Falsche und verbringt zuviel Zeit mit ihr. Meist ist alles anstrengend. Dann ist er allein.

Das fragmentarische Erzählen ist kein bloßes Streufeuer sondern trägt dazu bei, die Undurchdenkbarkeit des Ver- und Entliebens zu erforschen. Gut so.

Suicide: The Forever Decision, Paul G. Quinnett

Hier und hier (pdf) und hier. Ein Klassiker der Telefonseelsorge und der Therapie überhaupt. Geschrieben ist es so, wie man es von der anglo-amerikanischen Gemeinde erwartet: direkt adressiert, no nonsense, klar und fast schon ehrlich. Nicht ein Wort zuviel für die Hauptbaustelle der Zunft. Eine existentielle oder moralisierende Abhandlung oder reine Gutmenschenpropaganda ist das hier nicht.