9/29/2012

The Weather Man, Gore Verbinski

Hier und hier. Hier wurde mehr erwartet und es wurde nicht abgeliefert. Die Symbolik mit dem Bogenschießen wird ein wenig zu sehr bemüht. Nicolas Cage stellt den fast Abgehängten schon recht abgehängt dar (in Adaption hat er das viel besser gemacht) und die konservative Montage lässt seine Entwicklung höchstens erahnen. So kann das Ende nicht befreien, es wurde einfach nicht genug Interesse im Vorfeld gesammelt.

Eine Zeile von Michael Caine ist sehr fein, die äußert er zum Schluss, im Auto. Überhaupt bleibt seine Figur des aufgeräumten, nicht-tyrannischen und trotzdem problematischen Vaters am ehesten im Gedächtnis. Daraus könnte man einen eigenen Film bauen.

Gab es da nicht auch einen Nachrichten-TV-Hotzen-Film namens Anchorman? Will Ferrell, hu? Ganz andere Baustelle.

9/27/2012

Mass Effect 3, BioWare

Hier. Jetzt doch noch Teil eins? ME3 trat das erste Mal an dieser Konsumentenfront in Erscheinung, da es in der Spartenpresse furchtbar gehypt und ersehnt wurde und dann ob eines zu dürftigen Endes eine öffentliche Schmähung erfuhr. Es sei zu unepisch, sagten die Kritiker. Die vorliegende ermäßigte Version kam gepatcht und gewuppt und getunt, also kann das nicht mehr nachvollzogen. Aber ein seltsamer Vorgang, das. Publikumsbeteiligung? Fan fiction(s) der anderen Art?

Bei ME3 wird wieder sehr grob ge-RPG-t, klare Priorität haben die Teammitglieder und ihre Sprechrollen. Werden die Dinge dadurch episch? Man braucht anscheinend den Abgrund, den Breitwandinvasorenreigenhorizont und kosmische Stürme auf der einen und eben bekannte affektierte Gesichter auf der anderen. Überhaupt sind die Dialoge fast schon dümmlich lang. Oft wünscht man sich, dass diese Menschen und Aliens einfach mal das Hackbrett geschlossen halten und der Architektur nicht die Luft wegnehmen. Die Levels dürfen länger sein und vielleicht ein wenig komplexer. Deckung, schießen, nachladen. Granate. Wiederholen. Was ist denn aus den guten alten Zahnradrätseln geworden? Oder "finde roten Schlüssel für rote Tür" oder so.

ME3 ist ein also Massenbegeisterer, ok. Deshalb müssen es selbst dressierte Königspudel noch spielen können. Könnte nicht jemand ein Hack&Slay im SciFi bauen? Irgendwas mit wenig Dialogen? Im Weltraum hört einen doch keiner schreien. Warum erzählen die dann alle von ihrer schweren Kindheit?

9/25/2012

Justice, Alex Ross, Jim Krueger, Doug Braithwaite

Hier und hier. Das Tollste sind freilich die Rüstungen. Erstens sehen die supergut aus - Ganzkörperharnische mit kosmischem Metall und so. Die Macher dieses Comics haben mal eben die gesamten DC-Kostüme als Hardcore-Varianten neu initiiert.

Zweitens macht ihr Auftreten in der Rahmenhandlung großen Sinn, denn es geht nicht um individuelle Superhelden, sondern um ihre Gesamtheit als Gruppe und Ethikfraktion. Die Justice League kann nur episch, so viel versammelte Heldenmacht kann ohne entsprechenden Gegenpol nicht funktionieren. Das schreit nach Alex Ross. Kann der Herr eigentlich auch 'leise'? Zwei, drei Planeten müssen wahrscheinlich bei jeder seiner Bildergeschichten zerbersten. Sei's drum: das staunende Auge erfreut es arg. Und so sind auch die Szenen beim Superhelden-Erlebnisrestaurant letztlich episch: Kostüme kann jeder anziehen (und Shakes servieren). Kostüme tragen und benutzen, das kann freilich nur die Justice League.

Mit das seltsamste an dem Ding: Aquaman hat eine große Rolle und ist gar nicht mal der seltsamste Charakter. Von wegen Meerjungfraumann.