3/21/2007

The Warning, Hot Chip

Hype hin, Hype her.

Ich verstehe elektronische Musik nicht, wahrscheinlich macht sie mir deshalb so viel Spass.

The Warning ist eigentlich für akustische Gitarren geschrieben (für "Boy from School" gibts eine entsprechende Version irgendwo da draussen). Bestimmt! Und dann wurde alles mit Fieben und Flackern vermischt. Trotzdem jenseits von Emo, dafür klingt es zu angenehm Europäisch.

Freude. Farben machen auch mir Freude... so wie nur Farben es können. Die Tastatur bleibt kuschelig bepelzt.

Kafka on the Shore, Haruki Murakami

Murakami ist bekannt weil beliebt. Dieser Roman enthält alles, was man von ihm kennt, allerdings auf über 600 Seiten.

Die grotesken Episoden die die diversen Protagonisten erleben sind allesamt bilderreich und merkwürdig merk-würdig. Ich habe den Verdacht, Murakami hat den Roman aus einem erweiterten Brainstorming konzipiert: er schrieb Ideen auf Karten, mischte diese, und dachte sich dann eine Geschichte dazu aus.

Ibrahim sagt:
"Das macht der Herr nur um den hedonistischen West-Lesern die Illusion der erträglichen Exotik zu geben. 'Kafka' ist noch mehr Sushi als die anderen Romane von ihm. Aussenstehende sagen Oh dazu doch als Essender hat man sie eigentlich fix verdaut und vergessen."

Die ständigen Erektionen des Titelhelden nerven. Und es wird andauernd gegessen und getrunken. In anderen murakamischen Novellen fiel dies nicht so negativ auf. 600 Seiten scheinen zuviel.

Der Schafsmann war prägnanter. Kafka-esker, geradezu.

Der Letzte König von Schottland, Regie: Kevin MacDonald

Schön war die Zeit, als Meryl Streep (oder war es Glenn Close?) ihr Herz in Afrika verlor und fand und als Mike Douglas und Katie Turner grüne Juwelen am Nil suchten, fanden und lachten.

Da war Afrika noch in Ordnung. Die Armut war beschaulich und die Armen nett.

Doch Filme über Afrika sind neuerdings immer Filme über die unheilige Synthese von Weiss und Schwarz. Die Fronten werden mit Hilfe der eigenen Körper verteidigt. Wie schon beim herben "Blood Diamond" muss die eigene nackte Existenz mit Blut beschrieben, vermerkt, und beendet werden.

Und am Ende geht keiner mit leeren (also sauberen) Händen heim, wenn überhaupt mit welchen.

Unsere apathische Hemisphäre braucht immer stärker den Rückgriff auf das Körperliche und Afrika muss herhalten. Romantik heisst ja auch Eindeutigkeit, somit kann man das eindeutige Entsetzen, das man angesichts der physischen Greuel verspürt, als Todesromantik bezeichnen.

Zum Glück wird es bald "Die Hard" Teil 5 geben - im post-9/11-Amerika muss mehr gelitten werden. Nur Rotz, Blut und Gedärm sind ehrliche Garanten für existentielle Wahrheiten.

Aber auch diese bemerkenswerten 2 Stunden mit bemerkenswerten Darstellern gehen nicht vorbei ohne die winkenden Kinder ohne Schuhe am Strassenrand. In Zeitlupe macht Afrika echt was her.

Hard Candy, Regie: David Slade

Ui, ein Thriller, und noch dazu mit einem Thema, das jeden moralisch einigermassen korrekten Menschen polarisiert, namentlich Pädophilie.

Das Motto ist vom beliebten Limbo-Tanz abgeschaut: How low can (would) you go?

Was der Film ist: Ein effizient klaustrophopisches Kammerspiel in einem modernen artsy-fartsy Bungalow in den Hügeln von Hollywood also im Vorhof der Hölle für menschliche Kinder und anderen Gestalten im Wachstum.

Die Bildfarbe erinnert an ein Video von Muse.

Dieser Thriller (ein grobes Unwort, denn darunter fällt irgendwie auch "JFK" und "Das Experiment") funktioniert sehr gut, denn bei keinem anderen Genre ist weniger so oft so viel mehr. Fotograph und Mädchen wandeln sich von nett smalltalkenden urbanen Kreaturen in erbitterte Todfeinde und teilen die Rolle des Opfers unter sich auf.

Ab geht die Oszillation: des Zuschauers Sympathie springt von der einen zum anderen und dann wieder zurück, um gegen Ende im moralischen Abseits zu verkümmern.

Wäre der Film gemütlich so wäre er auch pervers, denn sein Thema schreit nach Ungemütlichkeit. Auch Slasher sind gemütlich. Es ist unendlich leichter, einen Kinderficker zu hassen als einen interessanten Film über seinen Dunstkreis zu machen. Die Macher wussten das. Und dennoch.

Ein Funken Perversion bleibt. Freilich bekommt die finsterst sexualisierte Unterhaltungsbranche ihr Fett weg, doch warum schaut man den Film überhaupt an? Dass Kalifornien auf zermarterten Seelen steht, wissen wir nun alle. Aber gerade weil der Zuschauer nicht mit einer eindeutig guten Figur belohnt wird, die am Ende in den Sonnenuntergang reiten darf, bemerkt er die eigene Faszination mit dem furchtbaren Schicksal anderer.

Somit ist "Hard Candy" wie einer der Hannibal-Filme. Katharsis ist Katharsis und der Wunsch nach ihr übersteigt anscheinend jedwedes moralische Bewusstsein. Aber bei insbesondere diesem Werk ist man beim Abspann noch ein wenig gereinigter, vermutlich weil Pädophilie noch immer eine tiefschwarze Wucht besitzt.

Zum weitergruseln, liebe Kinder: Marc aus Belgien.

3/18/2007

Die Rechtschreibüberprüfung ist ja voll für'n Arsch hier.

Erste und zweite Schritte

Ich bin schon ein wenig verwundert, wie langsam ich mir diese Technik für die Massen aneigne. Ich hacke mich hier durch und erkenne keine nennenswerten Lernfortschritte.

Wie ungewöhnlich, wo ich doch sonst so klug bin.

Aber mir fehlt auch für ebay die Geduld. Hinzu kommt dort auch die blanke Angst: da sind ja nur Betrüger unterwegs und keine von den 50-€-Rolexen ist echt, neinein, die wollen vielmehr meine Adresse rausbekommen und mich dann kalt machen und dann meine Haut als Ballonseidenersatz für usbekische Kampfsegelgleiter benutzen.

Ich weiss bescheid.

Also weiter im Text. Die Coda dieses Blogs und seine ausformulierte Agenda lässt noch auf sich warten, ich weiss. Doch das Warten wird sich lohnen und eines tages kann bild.de einpacken.