2/07/2013

Fight Club, David Fincher

Hier. Immer wieder gut. Besonders in Erinnerung bleibt diesmal das Haus: ein räudiges großes dunkles Ding mit Wasser und Funken. Eigentlich ein totes Haus, doch durch seine diversen Bewohner aktiver als gedacht. Genau wie der Protagonist.

Damals war FC ein Beispiel für kluges und beschleunigtes Aktionskino. Heute ist er immer noch toll wegen der Fincher-Dunkelheit, die auch bei Panic Room oder sogar Alien 3 schon beeindruckten - und über teils grobe Drehbücher hinwegtäuschten. Letzteres stimmt aber bei FC und deshalb ist dies ein Klassiker.

2/05/2013

Lincoln, Stephen Spielberg

Hier. Hurra, endlich einmal schulfrei denn die Klasse geht ins Kino. Da sitzt sie dann artig durch die vielen Stunden und ist am Ende mit einigen fein gereihten Geschichtslektionen ausgestattet.

Day-Lewis ist einer von den Guten und was er macht das macht er im Breitwandformat. Die Gettysburg Adress macht wieder Augen nass, klar, aber das tut sie am Anfang und dann muss die Aura bis zum Ende reichen. Ansonsten ist die Kulisse sehr prachtvoll: enge kalte Büros gibt es da, viel Holz und viele ausgebreitete Karten. Eine herrlich iPad-freie Zone - dafür haben die Herren Politiker so schicke Holzbretter, die leicht geneigt das Pergament halten. Und tolle Handschriften sind ja eh ein Relikt der feinen Vergangenheit. Sehr schön.

Wer Standard will, soll Standard haben. Vielleicht macht in ein oder zwei Jahrzehnten ein frischerer Filmemacher ein frischeres Lincoln-Bild. Falls das geht. Spielbergs Lincoln ist wie für den nur teils mitreißenden Geschichtsunterricht gemacht. Als Erstkontakt mit dem Schatten des großen Emanzipatoren freilich super.

2/04/2013

Winter's Bone, Debra Granik

Hier und hier. Endlich die Filmversion.

Warum ist dies eine konservative, aber gelungene Umsetzung? Weil der Film die Langsamkeit und die Kargheit des Romans schlüssig aufgreift und Ree als verblüffend erwachsene Heldin inszeniert. Einige Änderungen am Plot sind zu vermerken, doch sie wurden behutsam vorgenommen und machen durchaus Sinn.

Es bleibt eine feine optische Reise durch white trash der sich festsetzt - selbst das alles korrodierende crystal meth ist längst in den Boden eingesickert und zwingt sich den wenigen lebendigen Gestalten in der Ödnis auf. Es liegt in der Luft, es liegt im Schnee, es zersetzt Lungen und Augen und forciert seine eigenen Regeln. Ree bricht diese Regeln nicht wirklich - vielmehr muss sie feststellen, dass es sie gibt. Welch treffende Erkenntnis für eine Jugend.