12/28/2013

The Fighter, Craig Davidson

Dieser hier. Und das bei Rust and Bone begonnene Thema findet in Form eines kompakten Romanes seine Fortführung: hier gibt es auf's Maul und zwar mit einer Beharrlichkeit und nüchternen Grausamkeit, die begeistert. Natürlich kann man dies als Bildungsroman mit Karate-Tiger-Einflüssen verstehen aber hier passiert mehr: die Charakterisierung eines Helden der einfach nur verdroschen werden will strahlt eine eigentümliche Erotik aus. Freilich ist das ganze "sinnlich" - aber nur, weil alle etwas daran tun, ihre Sinne auszuschalten.

Filme, sequels, prequels - bitte schnell. Und dann wieder mitten in die Fresse.

12/27/2013

Choke, Clark Gregg

Hier. Ach, was wollte man diesen Film mögen. Rockwell, Palahniuk, Sexsucht und der Messias. Buch war schön. Aber hier passt irgendetwas nicht: die bedrückenden Beigetöne der Gruppendiskussionsräume infizieren die gesamte Geschichte und drosseln alles auf seltsame Art und Weise. Schade. Vielleicht noch einmal anschauen und auf etwas anderes achten. Vielleicht wurde der interessante doppelte Boden auch einfach verpasst.

Immerhin sitzt Chuck selbst als cameo im Flugzeug.

Der Hobbit - Smaugs Einöde, Peter Jackson

Encore. Und noch einmal... denn es ist 3D und die aufgeblähte Geschichte ist ja eigentlich sekundär... nächstes Jahr geht alles zu Ende und dann wird die Vermarktung weitergehen...

12/26/2013

Trollhunter, André Øvredal

Hier. Mit dem Bezug zu Blair Witch Project hat man es schon einigermaßen umrissen, doch Trollhunter ist trotzdem den Konsum wert weil A- Norwegen so ein wunderschönes Land ist und die Filmtechnik frisch und nüchtern wirkt und weil B- die Tricktechnik anscheinend endlich erschwinglich an eine jüngere Generation Filmemacher weitergegeben werden kann.

Schöne Trolle. Ein sehr feines Gegenprogramm zum durchgestylten Hobbit.

Broken Flowers, Jim Jarmusch

Hier. Langsam und stetig vertraut BF allein seinem Protagonisten, dem freilich sehr genialen Herrn Murray. Die Geschichte ist minimal und unversöhnlich und mit kraftlosen Farben und Schnitten wird die entnervende Sinnsuche des potentiellen Vaters illustriert. Episodenhaft sucht er die potentiellen Mütter seines Phantom-Sohnes auf.

Wenn das hier nicht Jarmusch wäre, dann käme irgendwann eine sonnenscheindurchtränkte Katharsis, eine Szene in der alle weinen und dann was gewinnen und in Autos steigen oder sich an Tische setzen.

Hier nicht.

Die Blume ist kaputt. Man braucht eine neue. Gibt ja genug. Seufz.

Rust and Bone, Craig Davidson

Hier und hier. Herr Davidson ist ein Brecher, eine Zeilenbrecher: freilich ist das Motiv stetig die männlich-physische Welt der kaputten Sehnen und Biographien, aber hier wird das ganze mit enormer Wucht zelebriert. Es gibt auch Humor, aber nie einen umarmenden. Es gibt dutzendfach Gewalt, aber nie eine die man an einem bestimmten Vorfall festmachen kann: R&B beinhaltet Kurzgeschichten, die sich mit Materie befassen und mit den Menschenseelen, die mit der Endlichkeit der Stoffe umgehen müssen. Amputationen, Reibungen, Irritationen und Geweberisse werden somit Mittelpunkt einer beeindruckend fleischlichen Existenz.

Davidsons Debut-Roman wurde freilich gleich hinterher konsumiert...

Sharknado, Anthony C. Ferrante

Hier. Da war die Werbung schuld: das ganze Machwerk ist auf Propaganda ausgelegt. Menschen sagen worum es geht und alle müssen grinsen. Der Konsum des eigentlichen Produkts ist da fast schon Nebensache. Und leider ist der weniger spassig als erhofft (warum wurde das eigentlich erhofft?) - das Vehikel scheitert freilich an allem. Dabei bleibt es aber nicht... charmant. Ja. Denn charmantes Scheitern ist eines, das man sich gern immer wieder anschaut. Wie Plan 9 From Outer Space oder so.