11/29/2014

A Field Guide to Getting Lost, Rebecca Solnit

Hier und hier. Wunderschöne Essays, die diese Bezeichnung sogar verdienen: das Thema ist weit und existentialistisch verbrämt, hier aber frisch angereichert und sähmig geschlagen.

Die Farbe Blau, Genealogien, Trauma-Täterä: alles da. Die Autorin bringt sich ganz zivil freilich selber ein und wirkt nicht nur sympathisch, sondern auch klug und bedacht.

Dauerläufig, Nina Queer

Hier. Na dann. Das Buch gehört zum Medienportfolio und wenn man es mit Frivolem füllt verkauft es sich vermutlich besser. Gut wenn die eigenen Biographie das alles hergibt. Mit etwas Abstand aber fast schon mehr Mediensatire als I'm Still Here. Auweia.

I'm Still Here, Casey Affleck

Hier. Ein Bezug zu I'm Not There lässt sich freilich herstellen. Eine Kopfgeburt, eine sogenannte "Satire", ein intermediales Dingens das den Tallahassee-Erstsemestern vielleicht ein, zwei Bong-Gespräche vorschlägt.

Ansonsten eher ein missmutiges, fadenscheinig echtes und letztlich sogar nerviges Produkt.

11/28/2014

Edge of Darkness, Martin Campbell

Hier und hier. Hier schon einmal. Hat wieder irgendwie nicht funktioniert. Gibson bleibt sympathisch, die Geschichte ist konsequent und stringent... aber es funkt nicht. Gar nichts. Können die bösen Schergen nicht vielleicht ein wenig tiefer sein? Und wenn sie das Potential haben: warum ihnen dann nicht mehr screen time widmen?

11/26/2014

Rampart, Oren Moverman

Hier. Woody Harrelson ist ja immer eine Schau, also fast. Die Haarsituation ist egal. Hier ist er mit Absicht ein Unsympath, aber das gab es schon dutzendfach - und hier ist das Drehbuch auch so sehr auf fremdschämende Szenensammlungen aus, dass man den sogenannten Showdown gar nicht mitbekommt. Ok, LA, alles klar. Der nächste Bitte. James Ellroy, übernehmen Sie.

11/24/2014

Soon I Will Be Invincible, Austin Grossman

Hier. Und hier. Douglas Coupland schrieb einen Blurb hierfür also kann man sich denken dass hier der Stil groß raus kommt, dieser abgeklärte, durchgestylte, trotzdem sorgfältig menschelnde und ohne-Lächeln-augenzwinkernde Charme.

Die Welt der Comichelden als Roman, mit "flachen" Hauptdarstellern; eine weibliche Retterin und ein männlicher Schurke im Wechsel. Längst scheinen Comics (nicht die graphic novels, nicht der Kram mit Pappe und Hochglanz sondern die Kioskware) ein beliebter Hintergrund für alles mögliche zu sein, hier helfen sie, bewährte Erzählformen durch stetige Wiederholung darzulegen. Gelingt sogar. Solang man nicht liest, um an Ende eine große Lektion zu erwarten, einen Cliffhanger, einen Riss in der Matrix, einen festen Tritt. Grossman schreibt mit großer Traurigkeit über eine viel zu schöne weil viel, viel buntere Welt.

The Artist, Michel Hazanavicius

Hier. Viel Ruhm, viel Ehre, Nostalgie ohne Trockenheit. Vielleicht entstand TA im Suff oder als Teil einer verlorenen Wette. Egal: das Werk ist liebevoll und genau gefilmte Filmkritik im Film, eine unterhaltende Einführung in die Unterhaltungsgeschichte und auch noch eine recht innovative weil dynamische Liebesgeschichte.

Ein zweites Mal klappt das nicht. Sei's drum.